Marianne Engel Neuseelandbilder Ich fotografiere vorwiegend in der Nacht, draussen in der Landschaft, im Wald, im Dorf und in der Stadt. Als Lichtquellen nutze ich Strassenlampen, einen Handblitz, das Restlicht des Tages und sogar die Sterne. Durch die langen Belichtungszeiten entstehen Bilder, die die nächtlichen Szenerien in einer Deutlichkeit zeigen, wie sie das Auge nie wahrzunehmen vermag. Pflanzen erscheinen als geheimnisvolle Wesen, überscharf, unwirklich und dramatisch, Menschen hingegen lösen sich auf, werden zu Gespenstern oder neuartigen Kreaturen, Landschaften nehmen einen verzauberten Charakter an, zeigen sich in einer ungewohnten Farbigkeit. Es sind die Urbilder, welche mich interessieren, das Material aus dem die Märchen sind, die Bilder, die uns im Traum erscheinen und mit denen sich die Psychologie auseinandersetzt. Ich finde diese Bilder instinktiv auf meinen nächtlichen Streifzügen, was im klaren Tageslicht nüchtern ausgeleuchtet ist, gewinnt in der Dunkelheit sein Geheimnis zurück. Der Betrachter dieser Bilder findet sich in einem vertrauten oder unheimlichen Zustand wieder, er fühlt sich an etwas Unbestimmtes erinnert. Es sind Bilder, wie aus einem Film, eine Handlung andeutend, eine Spannung erzeugend, zu Assoziationen anregend. Fotografie hat immer etwas Dokumentarisches. Meine Bilder sind Zeugen meist verborgener Zwischenwelten. Ich möchte das Numinose verbildlichen, das Erhabene im Alltäglichen aufzeigen, als Erwachsene so sehen wie ein Kind, wenn alles bedeutungsvoll verbunden und magisch ist. Meine Bilder zeigen eine unmittelbar beseelte Natur. Marianne Engel, 2005 Ausstellungsdauer: 29.9. - 20.10.2005 Oeffnungszeiten: Mo-Fr 9 - 16 Uhr Zentrum für psychiatrische Rehabilitation Militärstrasse 8 im Infocafe 8004 Zürich www.likeyou.com/marengel |