© Mariko Mori

Wave-UFO, 1999-2002
3-D-Architekturzeichnung, interaktive Installation, vom Biofeedback der Gehirnwellen der Besucher generierte Echtzeit-Computergrafik, Schnittstelle Gehirnströme, Vision Dome, Projektor, Computersystem, Fiberglas, TechnoGel®, Acryl, Carbon Fiber, Aluminium, Magnesium
4,93 x 11,34 x 5,28 m
© Mariko Mori
(Architekturzeichnung von Marco Della Torre)


Mariko Mori
Wave UFO


Die 1967 in Tokio geborene und heute in Tokio und New York lebende Künstlerin Mariko Mori zählt zu den wichtigsten jungen Vertreterinnen der zeitgenössischen Kunst. Mit ihren innovativen Ansätzen im Bereich der multimedialen Kunst konnte sie sich bereits Mitte der 90er Jahre international durchsetzen. Aufsehen erregte vor allem ihre 3-D-Videoarbeit "Nirvana", die sie 1997 bei der Biennale in Venedig vorstellte.

In ihren Fotografien, Videoinstallationen und Architekturen umkreist Mori thematisch die Grenzen zwischen Utopie und Realität. Epochenübergreifend kombiniert sie Inhalte der japanischen Tradition und Religion mit Motiven der östlichen und westlichen Kunstgeschichte sowie mit zeitgenössischen Phänomenen wie Mode, Musik, Sciencefiction, Comicstrip, Computerspiel und Hightech.


Das Kunsthaus Bregenz zeigt das Aufsehen erregende "Wave-UFO-Projekt" als Premiere, bevor es auf Tournee nach New York und anschließend in verschiedene amerikanische Museen geht. "Wave UFO" bündelt Moris Schaffen der letzten Jahre. Es ist eine dynamische Form, die an der Grenze zwischen Grossskulptur und bioamorpher Architektur angesiedelt ist. Die Arbeit bietet als futuristische Version eines totalen Kunstwerks umfassende physische, mentale und ästhetische Erfahrungen. "Wave UFO" ist ein Raum mit verführerischen Qualitäten, in dem der Betrachter aus der Realität des Alltags in einen esoterischen Kosmos entführt wird.

"Wave UFO" ist eine visionäre Arbeit, die Kunst, Wissenschaft, Performance, Musik und Architektur in einer Art Gesamtkunstwerk vereint. Mariko Mori hat in diesem Projekt neue Technologien, Computergrafiken, Videoprojektionen und technische Strukturen zusammengeführt, um den Horizont der Erfahrungen zu erweitern. Die Betrachter partizipieren an Moris Vorstellung miteinander verbundener Traumwelten. In einer Kapsel, im Inneren der walförmigen, etwa 5 x 11 x 5 m grossen Architekturskulptur, die über eine Treppe betretbar ist, können drei Personen cirka sieben Minuten lang in Liegen beherbergt werden. Die in die Kuppel der Kabine projizierten Bilder werden durch eine Art Biofeedback der Gehirnströme der Teilnehmer interaktiv generiert. Mori schickt die "Reisenden" in einer computeranimierten Videoprojektion durch einen spirituellen Kosmos.

Das Konzept des Werks beruht auf der Idee, dass alle Lebewesen dieser Erde miteinander in Beziehung stehen. Dem Publikum soll damit die Vision einer "neueren" Welt vermittelt werden. In ihr scheinen alle kulturellen Schranken beseitigt zu sein. In Moris Statement "Wave UFO ist der Überzeugung, dass sich der Mensch als ein kollektives Wesen, durch positive und kreative Evolution vereinigen und kulturelle Unterschiede sowie nationale Grenzen überwinden wird", sind Anklänge an die buddhistische Vorstellung des Nirwana unüberhörbar. Dieses Gedankengut manifestiert sich auch in den anderen in Bregenz ausgestellten Werken. Neben dem "Wave UFO", das auch als Modell zu sehen ist, zeigt Mariko Mori Bilder und Zeichnungen, die wie Formationen aus dem Universum oder die Visualisierung der Erleuchtung wirken. Weiterhin entwickelte Mori für das Kunsthaus eine Skulpturengruppe aus alienhaften Figuren. In ihrer Geschlossenheit fordern diese "Reisenden aus der Zukunft" den Betrachter geradezu symbolhaft heraus, unbekannte Orte zu bereisen und Grenzen zu überwinden. Der utopische Traum, der hier zum Ausdruck kommt, verbindet Mori nicht nur mit der historischen Sehnsucht nach einer Einheit jenseits nationaler Identitäten, sondern reflektiert auch ihre Identität als Japanerin.

Das komplexe Werk wurde in Turin in spezieller Fertigung in einem Werk der Automobilindustrie hergestellt und wird nun in Bregenz erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das Lichtmanagement für das "Wave UFO" wurde von Zumtobel Staff produziert.


Ausstellungsdauer: 8.2. - 23.3.2003
Oeffnungszeiten: Di-So 10 - 20 Uhr, Do 10 - 21 Uhr
Mo geschlossen
(Spezialöffnungszeiten während der Mori-Ausstellung)


Kunsthaus Bregenz
Karl Tizian Platz
A-6900 Bregenz

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