© Shahryar Nashat

Shahryar Nashat: Optimism, 2003
DVD still
Courtesy Galerie Elisabeth Kaufmann Zürich


Me Myself I
Konstruktionen von Raum und Identität
in der Kunst der Gegenwart

Candice Breitz, Sylvie Fleury, Andrea Geyer, Alexander Hahn, Hubbard / Birchler, Bjørn Melhus, Shahryar Nashat, Sladjan Nedeljkovic, Marco Poloni, David Reed, Pipilotti Rist, Aleksandra Signer, Roman Signer, Beat Streuli


"Me Myself I" lautet der Titel eines populären Hits der amerikanischen Songwriterin Joan Armatrading. Diesen hat die südafrikanische Künstlerin Candice Breitz (*1972) in eine eindrückliche Videoinstallation übersetzt: Allein im Zugsabteil sitzend, richtet die Künstlerin die Kamera auf das die eigene Person spiegelnde Fenster, blickt in die dunkle Nacht hinaus und filmt dabei die vorbeiziehenden, spärlich beleuchteten Orte, während sie den Popsong leise vor sich hin summt. Zeitlich verschoben, wird die lineare Bildspur auf drei Monitoren wiedergegeben, wodurch die nächtliche Reise im permanenten Loop scheinbar endlos erscheint und die Summstimmen sich kakophonisch überlagern. Als wolle sie sich singend des eigenen Daseins vergewissern, hat Candice Breitz mit "Me Myself I", 2001, eine Videoarbeit geschaffen, in der sie die Topoi des Road Movies raffiniert mit einer eindringlichen, beinahe privaten Innensicht verbindet.


Das permanente Oszillieren zwischen Aussen- und Innensicht ist eine der Charakteristiken zahlreicher zeitgenössischer Foto- und Videoarbeiten. Seit Jahren wurden die so genannten Neuen Medien im Kunstmuseum St. Gallen in Ausstellungen gezeigt und trotz bescheidener Ankaufsmittel auch kontinuierlich gesammelt - angefangen mit dem Videopionier Nam June Paik (*1932), dessen raumgreifende Multichannel-Installation "Beuys Voice / A Hole in the Hat" aus der Sammlung Heinrich E. Schmid zu den bedeutendsten Werken der Videokunst zählt, bis hin zu aktuellen künstlerischen Positionen wie Pipilotti Rist, Hubbard & Birchler oder der genannten Candice Breitz, von der zwei wichtige Arbeiten erst kürzlich dank einer Schenkung der Firma Senn BPM AG ins Museum gelangten.


Die Ausstellung "Me Myself I" sichtet erstmals diesen Bestand unter thematischen Gesichtspunkten und macht ihn in einer grösseren Gesamtschau der Öffentlichkeit zugänglich.


Ausstellungsdauer: 4.12.2004 - 17.4.2005
Öffnungszeiten: Di-Fr 10 - 12 Uhr, 14 - 17 Uhr, Mi - 20 Uhr, Sa/So durchgehend von 10 - 17 Uhr


Kunstmuseum St.Gallen
Museumstrasse 32
9000 St.Gallen
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