© Melli Ink

Photo: Workshop Burghausen, 2007


Melli Ink
Savage Garden



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Grieder Contemporary freut sich, die erste umfassende Werkschau mit dem Titel "Savage Garden" der österreichischen Künstlerin Melli Ink in der Schweiz anzukünden.


Melli Ink verwirklicht den alten Traum der Welt aus Glas, auf den man in der Geschichte der phantastischen Literatur immer wieder stösst. Ihre Installation "Savage Garden" erinnert an ein surreales naturhistorisches Museum, eine Fortsetzung ihrer früheren Arbeiten in Glas, in denen sie sich, angeregt von Ernst Haeckels Tafelwerk "Kunstformen der Natur", mit natürlichen Formen, Quallen und fleischfressenden Pflanzen, auseinandersetzte. Waren diese noch ganz dem Realismus klassischer Naturdarstellung verpflichtet, erkundet sie nun in "Savage Garden" eine Welt zwischen Traum und Wirklichkeit, kafkaeske Variationen über den natürlichen Kreislauf von Fressen und Gefressenwerden, die Motive aus der Bildwelt des Horrorfilms aufnehmen.


In vier von unten beleuchteten Schaukästen sehen wir Schlauchpflanzen, die sich gegenseitig verzehren, ein gigantisches Insekt, das mit einer Kannenpflanze kämpft, eine monströse Venusfliegenfalle, die mit sich selbst zu ringen scheint, und ein menschliches Skelett, ein klassisches Memento Mori, das diese tödlich schöne Welt in einer gläsernen Schwebe zwischen Anwesenheit und Abwesenheit abschliesst. Aus der Distanz betrachtet werden die Umrisse der gläsernen Objekte zu dichten Netz von Linien, die Skulptur scheint sich in eine Zeichnung zu verwandeln. Dieser zeichnerische Effekt der gläsernen Szenen verweist auf die aufwendigen Vorarbeiten Inks. Die Künstlerin entwickelt ihre Motive in umfangreichen Zeichnungsserien, die ihr als Grundlage für die Zusammenarbeit mit einer bayrischen Glashütte dienen, die dieses fast schon ausgestorbene Handwerk weiter pflegt.


Die Ausstellung ergänzt die Glaskästen mit einer Reihe von Zeichnungen, in denen der Betrachter beobachten kann, wie sich Ink ihren Motiven in Zeichnungen und Collagen annähert. Im Wechselspiel zwischen Schaukästen und Zeichnungen verdichtet sich der beklemmend verführerische Kosmos des "Savage Garden".


Die zerbrechliche Schönheit der Schaukästen erhält einen an ein Satyrespiel erinnernden Kontrapunkt in "Eggs", Fotografien einer Performance, die Melli Ink zusammen mit dem Künstler Nic Hess aufführte. In einem weiss gekachelten Raum hängt ein Kronleuchter aus Eiern über einem Tisch mit in Schalen arrangierten Eiern. Im Verlauf der Performance zerbrechen Ink und Hess die Eier, aus einem kunstvollen Tableau in Weiss wird ein schmierig gelber Kampfschauplatz, die zerbrechlichen Objekte scheinen ihre Zerstörung herauszufordern. Ink's Arbeiten "Savage Garden" und "Eggs" umreissen in ihrem Zusammenspiel einen paradoxen barocken Kosmos in der Schwebe zwischen Künstlichkeit und Natürlichkeit, Fruchtbarkeit und Zerstörung, Schönheit und Tod.


"Savage Garden" ist Melli Ink's zweite Einzelausstellung in der Schweiz. Die gebürtige Oesterreicherin studierte Bühnenbild am Saint Martins College of Art and Design in London, wo sie über zehn Jahre lang arbeitete. Seit 2004 lebt und arbeitet sie in Zürich.


Text: Martin Jäggi, Zürich


Ausstellungsdauer 1.6. - 28.7.2007

Öffnungszeiten Fr/Sa 14 - 18 Uhr, und nach Vereinbarung


Grieder Contemporary
Lärchentobelstrasse 26
8700 Küsnacht ZH
Telefon +41 43 818 56 07
Fax +41 43 818 56 08
Email info@grieder-contemporary.com

www.grieder-contemporary.com
www.likeyou.com/melliink



Melli Ink
Savage Garden



Grieder Contemporary is pleased to announce Austrian artist Melli Ink's first comprehensive solo show in Switzerland.


Melli Ink realizes the old dream of a world made of glass, which has kept recurring in the history of phantastic literature. Her installation "Savage Garden" is reminiscent of a surreal museum of natural history. It continues her previous work, in which in she explored natural forms, like umbrellas and carnivorous plants, inspired by Ernst Haeckel's "Art Forms in Nature". Whereas her earlier work was still indebted to realism of classic representations of nature, "Savage Garden" develops a vision of a world between dream and reality, a kafkaesque variation of the natural cycle of eating and being eaten that draws upon the imagery of horror films.


In four glass cases illuminated from below, she shows pitfall traps eating each other, a giant insect fighting with a pitcher plant, and monstrous Venus flytrap that seems to wrestle with itself, and a human skeleton, a classic memento mori serving as the pinnacle of this lethally beautiful world of glass, suspended between presence and absence. Looked at from a distance, the outlines of the glass objects are transformed into a dense net of lines - the sculptures seem to become drawings. This effect points to Ink's intense preparatory work. The artist develops her motifs in voluminous series of drawings that serve as the basis of her collaboration with a Bavarian glass manufacturer that still preserves the secrets of this almost extinct craft.


The exhibition complements the glass cases with a series of drawings in which you can observe how Ink develops her motifs by means of drawings and collages. The interplay of the glass cases and the drawings condenses the frighteningly seductive cosmos of "Savage Garden."


"Eggs," photographs of a performance by Melli Ink with Nic Hess, serves as a counterpoint to the fragile beauty of the glass cases. In a tiled white room a candelabra made of eggs is hanging above a table with bowls full of eggs. In the course of the performance Ink and Hess smash the eggs. The artful tableau in white is transformed into a slimy yellow mess as if the fragile objects had called for their destruction. The combination of "Savage Garden" and "Eggs" outlines a paradoxical baroque cosmos suspended between artifice and nature, fertility and destruction, beauty and death.


"Savage Garden" is Melli Ink's second solo show in Switzerland. The Austrian-born artist studied stage design at Saint Martins College of Art and Design in London, where she worked for ten years. Since 2004, she has been living and working in Zurich.


Text: Martin Jäggi, Zurich


Exhibition 1 June - 28 July 2007

Opening hours Fri/Sat 2 - 6 pm, and by appointment