© Michaël Borremans

The (Courmajeur) Conducinator, 2002
Bleistift, Aquarell und weisse Tusche auf Karton,
16.7 x 24.1 cm
Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Karl August Burckhardt-Koechlin-Fonds
Foto: Courtesy Zeno X Gallery Antwerp


Michaël Borremans
Zeichnungen


Die Zeichnungen des in Gent lebenden Belgiers Michaël Borremans (*1963) sind verführerisch in ihrer Ästhetik, ihre Inhalte jedoch wirken irritierend. Seit Mitte der 1990er Jahre sind etwa hundert seiner komplexen Zeichnungen entstanden. Im Kunstmuseum Basel, Museum für Gegenwartskunst ist nun eine repräsentative Auswahl von Arbeiten auf Papier zu sehen, organisiert vom Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, das seit 2002 Werke des Künstlers erwirbt. Es handelt sich um Borremans' erste Einzelausstellung in einem Museum. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem S.M.A.K. - Stedelijk Museum voor Actuele Kunst Gent und The Cleveland Museum of Art organisiert, wo sie 2005 zu sehen ist.


Borremans ist auch als Maler tätig - zuletzt waren seine Gemälde an der Manifesta 5, 2004, in San Sebastian und in der Kunsthalle Bremerhaven zu sehen -, doch entwickeln sich seine Zeichnungen weitgehend autonom und lassen sich daher unabhängig von den Gemälden betrachten. Sie haben mit ihren kleinen Formaten und handschriftlichen Randnotizen Tagebuchcharakter und wurden ursprünglich auch nicht mit dem Gedanken an ein Publikum geschaffen. Borremans nutzt den künstlerischen Freiraum der Zeichnung und erfindet darin surreale Bildwelten, in denen er sich mit seiner Umgebung, mit Tabuthemen, zwischenmenschlichen Dramen oder geheimnisvollen Experimenten befasst.


Neben narrativen Darstellungen mit suggestivem Inhalt entwirft Borremans auf Papier Skulpturen, Miniaturwelten, Monumente oder Videoinstallationen, die sich zwischen Wirklichkeit und Fantasie, Faszination und Irritation bewegen. Ausgangspunkt für seine absurden Bilderfindungen sind Fotografien aus dem 19. Jahrhundert, Zeitschriften oder Bildbände aus den 1930er bis 1950er Jahren, die er entweder im Original benutzt oder im Internet findet. Auch wenn er Motive abwandelt oder in einen neuen Kontext stellt, so verleiht er den Zeichnungen durch diese historischen Bildquellen einen nostalgischen Charakter.


Anita Haldemann


Ausstellungsdauer: 2.10.2004 - 9.1.2005
Öffnungszeiten: Di-So 11 - 17 Uhr


Museum für Gegenwartskunst Basel
der Öffentlichen Kunstsammlung Basel und der
Emanuel Hoffmann-Stiftung
St. Alban-Rheinweg 60
4010 Basel
Telefon 061 206 62 62
Fax 061 206 62 53
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