© Michael Craig-Martin

Lindberg AIR Titanium, 2003
Acryl auf Leinwand, 116,9 x 162,6 cm


Michael Craig-Martin
workspace



Der britische Künstler Michael Craig-Martin zeigt zum ersten Mal sein Schaffen in der Schweiz. "workplace" ist seine erste Ausstellung seit der spektakulären Schau in der Gagosian Gallery in New York im Januar dieses Jahres. Craig-Martin, Jahrgang 1941, ist international vor allem als überragende Lehrer-Persönlichkeit bekannt: von 1974 bis 2000 hat er als Professor an der Goldsmiths College School of Art in London ganze Generationen von britischen Künstlern geprägt - insbesondere die "YBA" ("Young Britisch Artists") von Julian Opie bis Gary Hume, von Fiona Rae bis Damien Hirst. Daneben kann Michael Craig-Martin aber eine eindrückliche Liste eigener Ausstellungen vorlegen. Im MoMA New York, Centre Pompidou Paris, Kunstverein Hannover, MoCA Chicago und der Tate London waren seine Werke und Wandgemälde in den letzten Jahren zu sehen.


In Zürich stellt der Künstler in einem grossen, ortsspezifischen Wandgemälde ("Sihl Wall Painting") ein vollständig neues "Vokabular" von portraitierten Alltagsgegenständen vor. Daneben werden auch Gemälde und Zeichnungen zu sehen sein.


Die gezeichneten Objekte stammen aus der Welt der digitalen Kommunikation und des High-Tech-Designs. Sie gehören alle dem Künstler und sind unentbehrlich für seine Arbeit im Atelier. Auch wenn sie nicht in unsere romantisierte Vorstellung eines Künstler-Ateliers passen, so sind diese Gegenstände in unserem Alltag doch allgegenwärtig - besonders im modernen workplace. Auf den ersten Blick wirken sie kalt und unpersönlich, manchmal sogar feindlich. Aber in Wirklichkeit wurden sie vom Besitzer nach im höchsten Masse persönlichen Kriterien ausgewählt.


Im Wandgemälde schwimmen die Objekte transparent gezeichnet auf einem komplexen Grund von wogenden Farbflächen. Michael Craig-Martin hat spielerisch die Reflektion des an der Galerie vorbeifliessenden Flusses und der darüber gebauten Hochstrasse übernommen. Die Galerie ist für den Künstler zu einem weiteren workplace geworden.


Mit dieser neuen Werkgruppe hat der Künstler zudem seine Farbpalette signifikant verbreitert und seinen Umgang mit dem Spiel zwischen Zeichnung und Farbe und zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion verändert.


Vor drei Jahren wurde Michael Craig-Martin vom Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron zu einer Kollaboration eingeladen. Das im Osten Londons an der Themse entstandene Laban Dance Centre wurde vor wenigen Monaten eröffnet und fand auf Anhieb grosses Lob bei Publikum und Medien. Der anlässlich seiner Zürcher Ausstellung publizierte 64-seitige Katalog würdigt mit einem Text und Fotografien diese Zusammenarbeit.


Ausstellungsdauer: 28.8. - 11.10.2003
Oeffnungszeiten: Di-Fr 14.30 - 18.30 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr


Galerie Jürg Judin
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