© Marc Mouci

© Marc Mouci


Nackte Männer

Zeljka Marusic/Andreas Helbling
, Marc Mouci, Walter Pfeiffer, Judith Schönenberger


Zur Saisoneröffnung zeigt der White Space nackte Männer. Im Hintergrund steht die Frage, warum Darstellungen nackter Männer immer noch provozieren. Das mediale Sommerloch wurde in Zürich teilweise durch reale nackte Männer auf der Werdinsel überbrückt, respektive durch Menschen, die sich daran stören, dass dort einige Männer unbekleidet durch Wald und Wiese streifen.


Männerkörper sind zwar ebenso schön wie Frauenkörper, aber bezüglich Geschlechtsteile finden sich selbst Männer nicht mehr attraktiv. In der Kunst gibt es unendlich viele Männerakte. Das Geschlecht von Ikonen wie Michelangelos David ist aber stark abstrahiert und minimalisiert. Sieht man einen echten nackten Mann, sieht man unweigerlich die Vielfalt der Natur; auch unter der Gürtellinie. Und dieser Anblick scheint zu provozieren.


Tatsächlich ist es Andreas Helbling anlässlich der Gruppenausstellung "Resident" in der Binz39 im Mai 2006 passiert, dass viele Besucher, vor allem Männer, angewidert auf eine Videoarbeit reagiert haben. Das Video war Teil einer Installation des Duos Zeljka Marusic/Andreas Helbling und zeigte einen Wald, den Andreas nackt durchstreift. Im White Space inszenieren sie die Videoarbeit unter dem Titel "Fenster nach Aussen" neu.


Der Künstler Marc Mouci beschäftigt sich in seinem Werk oft mit Männlichkeit. Sowohl mit männlichem Verhalten als auch der Darstellung von Männern. Im White Space zeigt er eine neue Serie von Männerakten. Die Porträtierten liegen nackt auf Betten und scheinen entblösst und verletzlich.


Verwundbar wirkt auch ein maskierter Mann, der kopfunter an einem Bein in einem Schlachthof hängt. Die Bernerin Judith Schönenberger widmet sich in ihren Porträtserien oft den verschiedensten sexuellen Variationen und Vorlieben - in der dieses Jahr an den Swiss Art Awards gezeigten Arbeit beispielsweise SM-Praktiken.


Walter Pfeiffer begann vor über 35 Jahren zu fotografieren. Ohne ihn gäbe es Fotografen wie Wolfgang Tillmanns nicht. Mittlerweile ist Pfeiffers Leistung anerkannt und wird international honoriert. Derzeit wird er mit Anfragen für Fotostrecken in Magazinen geradezu überhäuft. Seine Ästhetik, vielleicht sein homoerotischer Blick, ist derzeit sehr gefragt. Im White Space zeigt er erstmals Arbeiten aus der Serie "Metrocolor".


Ausstellungsdauer 23.8. - 16.9.2006

Öffnungszeiten Mi-Fr 18.30 - 20.30 Uhr, Sa 16 - 18 Uhr


White Space
Raum für aktuelle Kunst
Militärstrasse 76
8004 Zürich
Telefon +41 (0)44 273 13 31
Email info@whitespace.ch

www.whitespace.ch
www.likeyou.com/marusic.helbling Zeljka Marusic / Andreas Helbling