© Lygia Clark
Lygia Clark: "Caminhando", 1963


Ökonomien der Zeit


Eine Ausstellung mit Beiträgen von Edson Barrus, Lygia Clark, Claude Closky, Mark Dion, Martin Ebner, Katja Eydel, Peter Fend, Andrea Fraser, David Hammons, Korpys/Löffler, Leonore Mau, Merve Verlag, Kunstraum der Universität Lüneburg, Eva Meyer / Eran Schaerf, Karen Michelsen Castañón, Ariane Müller, Christian Philipp Müller, Henrik Olesen, Ohio, Gunter Reski, Hinrich Sachs, Christoph Schäfer, Josef Strau, Inga Svala Thorsdottir, Barthélémy Toguo, in Zusammen-arbeit mit Hans-Peter Feldmann und Hans-Ulrich Obrist.


Wird unter Zeitökonomie gemeinhin die effiziente Nutzung von Zeit verstanden, zielt "Ökonomien der Zeit" auf eine Vielfalt an Formen, mit Zeit zu haushalten, und sei es sie zu verschwenden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen künstlerische Ansätze, die - in der Reflexion gängiger Wert- und Zeitstrukturen - ihre eigenen Zeitordnungen und Ökonomien entwerfen. Fragen der Bildpolitik und Geschichtsschreibung, die Auseinandersetzung mit scheinbar immer kürzeren Verfallswerten von Produkten und Bildern sind zentrale Gesichtspunkte. Hintergrund ist die Beobachtung, dass sich unsere Alltagswahrnehmung - trotz des Wissens um die Vielschichtigkeit übergreifender Zusammenhänge - häufig in kurzfristigen Wahrnehmungseinheiten organisiert: Die Aufmerksamkeit richtet sich auf das jeweils Aktuelle, genauer auf das, was uns als solches nahe gelegt wird.

"Ökonomien der Zeit" fragt nach den Folgen dieser Konzentration auf die Gegenwart: In welcher Form haben sich künstlerische Praktiken angesichts dieser Tendenz verändert? Wie verhalten sich künstlerische Ansätze zu konkreten gesellschaftlichen Entwicklungen? Welche Formen des Umgangs mit Zeit entwickeln sie, etwa durch den Einsatz von Archiv- und Dokumentationstechniken oder durch den Entwurf neuer Lebens- und Arbeitsformen?

Die von Hans-Christian Dany und Astrid Wege kuratierte Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Museum Ludwig in Köln entwickelt, machte Station in der Akademie der Künste, Berlin und wird nun im migros museum für gegenwartskunst in Zürich gezeigt.

Zur Ausstellung erschien das Buch "Ökonomien der Zeit. Agenda" im Verlag Revolver.
Archiv für zeitgenössische Kunst, Frankfurt am Main, 400 S., zahlreiche S/W-Abb., mit Beiträgen und Texten aller beteiligten Künstler sowie Essays von Sabeth Buchmann, Thomas Frank, Tom Holert, Antonio Negri u.a. Das Buch ist zum Preis von CHF 45.- erhältlich.


Das migros museum für gegenwartskunst ist eine Institution des Migros-Kulturprozents.


Ausstellungsdauer: 9.11.2002 - 5.1.2003
Oeffnungszeiten: Di-Fr 12 - 18 Uhr, Sa/So 11 - 17 Uhr


migros museum für gegenwartskunst
Limmatstrasse 270
8005 Zürich
Telefon +41 01 277 20 50
Fax +41 01 277 62 86
E-Mail Arthur.Miranda@mgb.ch

www.migrosmuseum.ch