Olaf Breuning: Installationsansicht

Olaf Breuning
Manor-Kunstpreis Schaffhausen 2000


Olaf Breuning wurde im Sommer 2000 mit dem Manor-Kunstpreis Schaffhausen ausgezeichnet. Der Preis ist mit CHF 15'000.- dotiert und beinhaltet ausserdem eine Einzelausstellung im Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen. Olaf Breuning wurde 1970 in Schaffhausen geboren und lebt derzeit in New York. Nach einer Ausbildung als Fotograf besuchte er die Weiterbildungsklasse Fotografie an der Hochschule für Gestaltung Zürich. Seit einigen Jahren zählt Olaf Breuning zu den unumstrittenen "Shooting-Stars" der Schweizer Kunstszene. Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet - beispielsweise erhielt er drei Jahre hintereinander den Eidgenössischen Preis für freie Kunst -, hat sich der Künstler durch zahlreiche Ausstellungen und Installationen längst auch international einen Namen gemacht.

In seinen aufwändig inszenierten Installationen spricht Olaf Breuning alle Sinne der Besuchenden an, überwältigt sie geradezu und verführt sie mit einem Feuerwerk an optischen und akustischen Eindrücken. Die Werke entfalten eine emotionale Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Olaf Breuning konfrontiert die Besucher mit der schillernden Ambivalenz von Illusion und Fake. Er inszeniert Traumwelten voll sinnlicher Verführung, die ihre hohe Künstlichkeit nie verbergen, sondern geradezu aufreizend vorführen. Olaf Breuning ist ein Erfinder von Bildern, die sich - schön und hässlich zugleich - im Gedächtnis festfressen. Sie lassen sich rational nicht vollständig entschlüsseln, sei dies in seinen Installationen oder in seinen Fotografien, die sich als eigenständige Werke behaupten. Gewitzt reflektiert der Künstler die Zwiespältigkeit unserer Zuneigung und Abneigung gegenüber künstlichen Welten, der Unterhaltungsindustrie und einer Wirklichkeit aus "zweiter Hand", ausgelöst durch die zunehmende Medialisierung des Alltags.

Die Schaffhauser Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Freiburg im Breisgau. Im Zentrum steht die neue, spektakuläre Installation "Apes": Im Dunkeln sitzen auf einer ausgedehnten Insel Menschenaffen, über die ein Gewitter aus Klängen und Klagen, Geräuschen und Lichtblitzen hereinbricht. Eine geisterbahnhafte Inszenierung, die zur naturhistorischen und archäologischen Abteilung des Museums hintergründige Beziehungen herstellt. In Schaffhausen wird die Ausstellung durch die Klang- und Lichtinstallation "Empire" ergänzt, die Olaf Breuning 1998 für das sog. "Empire-Zimmer", ein historischer Raum der Epoche im Museum, eingerichtet hat. Es kennzeichnet die Arbeit des Künstlers, dass er sich von den vielen historischen Zimmern des Museums ausgerechnet ein solches auswählte, das es so nie gegeben hat, sondern das aus verschiedenen Objekten "künstlich" zusammengesetzt wurde, um einen idealtypischen Raum zu repräsentieren.

(Markus Stegmann)

Parallel zur Ausstellung erschien die Publikation "Olaf Breuning - Ugly" im Hatje Cantz Verlag, herausgegeben von Christoph Doswald mit Texten von Christoph Doswald, Gianni Jetzer, Markus Stegmann, Dorothea Strauss und Philippe Vergne, 160 Seiten, Hardcover, CHF 48.-

Ausstellungsdauer: 7.9. - 4.11.2001
Öffnungszeiten: Di-Sa 12 - 17 Uhr, Do 12 - 20 Uhr,
So 11 - 17 Uhr

Museum zu Allerheiligen
Kunstverein Schaffhausen
Klosterstrasse 1
8200 Schaffhausen
Telefon 052 633 07 77

www.allerheiligen.ch


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