© Oliver Ross

Innenwelthypothese III (Detail), 2004
Ausstellungsansicht
Fotografie: Centrik Isler


Oliver Ross
Innenwelthypothese III
Installation mit poeto-logischer Explikation



Oliver Ross setzt sich seit langem mit der Frage nach der menschlichen Innenwelt (Seele, Bewusstsein, mind) in ihrem Verhältnis zur mannigfaltigen Aussenwelt auseinander. Er folgt dabei tradierten Darstellungsprogrammen der Kunst (Zeichnung, Malerei, Video, Objektkunst). Die entsprechenden Materialisationen werden als raumfüllende Installationen inszeniert und durch sowohl grafische, als auch begriffliche Mittel ergänzt.


Im ausstellungsraum25 präsentiert Ross seine umfangreiche Arbeit "Innenwelthypothese III - Installation mit poeto-logischer Explikation". Den erkenntnistheoretischen Problemhorizont für diese Installation bildet ein philosophisches System Namens "Neue Phänomenologie" des Kieler Philosophen Hermann Schmitz, welches eine Dekonstruktion des traditionell verstandenen Subjekts mit seiner sogenannten Innenwelt und eine Revision von Subjektivität in Form einer Phänomenologie der Leiblichkeit entwickelt. Diese Leiblichkeit soll das Verständnis von Räumlichkeit durch atmosphärische und ästhetische Dimensionen ergänzen (gefühlter Raum - drei-dimensionaler Flächenraum).


Bei Ross' "Innenwelthypothese" geht es also um die subjektive Innenwelt. Traditionell wird ein immaterielles Inneres vermutet. Das materiell Wahrnehmbare ist dann in der Aussenwelt. Dazu ein Zitat aus einem Vortrag von Dr. phil. Anna Blume zur Ausstellung "Innenwelthypothese I" im Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg (Feb. 2002):


"Als ästhetischer Reste-Verwerter unserer naturwissenschaftlich fundierten Produktion installierte er in seiner hypothetischen Innenweltkiste alles Objektiv-Brauchbare gewissermassen ins Unbrauchbare bzw. in einen anderen Nutzen - in einen ästhetischen Anschauungs- und Erkenntnisnutzen - hinein. Ursprüngliche Funktionen und Zweckbestimmungen der installierten Gegenstände werden dadurch disfunktionalisiert, ihr Nutzwert hat sich aber zugleich ästhetisch vervielfacht, da die Gegenstände jetzt auf weitere Bedeutungszusammenhänge verweisen ... bis hinein ins sozusagen "Entropische". Ehemalige Nutz- und Bedeutungsformen der Gegenstände werden - als Implantat einer Innenwelthypothese - relativiert und der ästhetischen Verwertung oder "Verdauung" zugeführt. Unter dem Aspekt der Verdauung wird womöglich auch die Neigung des Künstlers plausibel, die ganze sogenannte Innenwelt in ein organisch anmutendes Ornament einzubinden. In einen innerweltlichen ornamentalen Organismus sozusagen".


Oliver Ross, in München geboren, studierte 1993-1998 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, 1999 erhielt er sein Diplom mit Auszeichnung und assistierte anschliessend bei Professor Bernhard Joh. Blume für freie und angewandte Kunst.


Ausstellungsdauer: 4.2. - 6.3.2004
Öffnungszeiten: Mi-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr


ausstellungsraum25
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