© Patrizia Karda
Patrizia Karda: Das Haus, in dem ich wohne
Karton, Dia-Projektion


relativ unscharf

Patrizia Karda
Philip Wiegard



Die Fotografien von Patrizia Karda stehen zwischen den Extremen Chaos, Ordnung und Ornamentik. Die Aufnahmen kennzeichnen sich durch formale Prägnanz, atmosphärische Dichte und behaupten sich durch ihre Langsamkeit und ihr Beharren auf Unspektakulärem.


Neben den Bildern entstehen auch Rauminstallationen, in die die Bilder mal als Fotografie, mal als wandgrosser Print, mal als Diaprojektion, mit eingebunden werden und so auf die verschiedenen Kontexte und Eigenheiten des jeweiligen Ausstellungsortes reagieren. Diese sich immer wandelnde Präsentationsweise und der damit verbundene temporäre Charakter sind wichtige Bestandteile der Arbeit.


In den neu inszenierten Räumen spielen sowohl die vorgefundenen Raumsituationen als auch der Fundus an Bildern eine Rolle. Es entsteht eine Verknüpfung von Realraum und Fiktion, die der Betrachter aktiv durchwandern kann. So wird die Wahrnehmung umgekehrt, der Raum wird zum Bild transformiert.


Patrizia Karda wurde 1973 in Bern geboren. Ihre künstlerische Ausbildung absolvierte sie von 1995 bis 2004 in Basel, Karlsruhe und Zürich.


© Philip Wiegard

Philip Wiegard: Bar
Holz, diverse Materialien


Drücken, verzerren, verbiegen, pressen: Die Arbeiten des Berliner Künstlers Philip Wiegard sind ebenso subtil wie brachial. Zentralperspektivische Verkürzungen als illusionistisches Hilfsmittel aus der Malerei werden 1:1 auf die Bildhauerei übertragen, und ad absurdum geführt. Ihrem Kontext und ihrer ursprünglichen Gestalt beraubt, werfen seine Arbeiten Fragen über die Funktion und das Wesen der Dinge auf: Ist Identität eine Frage der äusseren Form oder der konventionellen Zuschreibung? Ist eine Bar noch eine Bar, auch wenn man kein Glas mehr auf ihr abstellen kann? Wer macht den Markenschuh zum Fetisch, den Star zur leeren Hülle? Als Betrachter steht man mittendrin in diesem Wechselspiel der Definitionen und Projektionen, des Erkennens und des Hineindeutens. "Was bin ich", scheinen die deformierten Objekte am Ende zu sagen. "Und wer bist du, der mich da anblickt?"


Philip Wiegard wurde 1977 in Schwetzingen geboren. Nach seiner künstlerischen Ausbildung in Berlin und New York wurde er 2003 zum Meisterschüler an der Universität der Künste in Berlin ernannt. Er hatte in den letzten Jahren zahlreiche Ausstellungen, u.a. in der Galerie Michael Schultz in Berlin, im Kunstverein Graz und bei Les Complices in Zürich.


Die Ausstellung Karda/Wiegard wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung der Jubiläumsstiftung der Zürich Versicherungs-Gruppe und der Fondation Nestlé pour l'art.


Ausstellungsdauer 17.6. - 16.7.2006

Oeffnungszeiten Do 18 - 20 Uhr, Fr/Sa 16 - 18 Uhr,
So 12 - 16 Uhr


Forum Vebikus
Kulturzentrum Kammgarn

Baumgartenstrasse 19
8200 Schaffhausen
Telefon +41 (0) 52 625 24 18
Email kultur@kammgarn.ch

www.kammgarn.ch
www.likeyou.com/philipwiegard Philip Wiegard