PARKETT Titelblätter und Editionen von Wolfgang Tillmans, Kara Walker, Marlène Dumas, Maurizio Cattelan, Rodney Graham, Tony Oursler, Peter Fischli/David Weiss, Pipilotti Rist und Meret Oppenheim (von links nach rechts)


Parkett - 20 Years of Artists' Collaborations


Pünktlich zum zwanzigsten Geburtstag der Kunstzeitschrift Parkett, zeigt das Kunsthaus die vollständige Sammlung der seit 1984 erschienenen Künstlereditionen. Angehende Designer der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich, haben für diesen ganz speziellen Auftritt ein ausser-gewöhnliches Outfit entworfen.


Die Zeitschrift Parkett entstand aus der Idee, über Künstler nicht nur zu schreiben, sondern eng mit ihnen zusammenzuarbeiten. Grundlegender Bestandteil dieser Künstler-Collaborations waren von Anfang an die Editionen, die jeweils pro Band in limitierter Auflage produziert werden. 150 solcher Kunstwerke sind seit 1984 entstanden. 2004 erhielt das Kunsthaus als Geschenk aus Privatbesitz die vollständige Sammlung dieser Editionen. Es ist ein Konvolut von ganz unterschiedlichen Kunstwerken und umfasst Fotos, Druckgrafik, Malerei und Skulpturen von bekannten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern wie beispielsweise Meret Oppenheim, Jeff Koons, Brice Marden, Alex Katz, Stephan Balkenhol, Pipilotti Rist, Olafur Eliasson, Daniel Buren oder Gilbert & George.


Die Editionen sind sowohl von der Grösse als auch vom Preis her so konzipiert, dass sie gut in eine Wohnung passen. Kunst für zu Hause, handlich im Format, erschwinglich und leicht transportierbar - das sind charakteristische Merkmale der Parkett-Editionen, auch wenn sie inzwischen längst in den Sammlungen grosser Museen, wie z.B. dem Museum of Modern Art, New York, zu finden sind. Das Private spielt für die Parkett-Editionen eine entscheidende Rolle, nicht nur formal, sondern auch inhaltlich. Viele Arbeiten kreisen um Themen wie Körper und Intimität oder durchbrechen bewusst die Grenzen zwischen Kunst und Alltag.


Die Ausstellung wird von Mirjam Varadinis kuratiert und basiert auf der für Parkett wesentlichen Idee des "Musée en appartement". Die Ausstellungsarchitektur entsteht in Zusammenarbeit mit der Design-Klasse der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich, sowie dem renommierten Schweizer Designer Alfredo Häberli, der die Umsetzung der besten studentischen Ideen in fertige Pläne garantiert.


Für die Präsentation der insgesamt 150 Editionen verwandelt das Kunsthaus Zürich die Ausstellungsfläche in eine virtuelle Wohnung und bestückt die einzelnen Zimmer mit Sockeln und Vitrinen in Form abstrahierter Möbel, auf und in denen die Kunstwerke ausgestellt werden. Eine Informationsecke zu den Künstlern der Editionen und zur Geschichte von Parkett schliesst die Präsentation ab.


Synonym für den Begriff "Wohnung" ist auf einer abstrakteren Ebene das "Zuhause". Für das Herausgeberteam, zu dem heute Bice Curiger, Chefredaktorin und Kuratorin am Kunsthaus Zürich, Jacqueline Burckhardt, Redaktorin und Dieter von Graffenried, Verleger, zählen, ist das in einem weiteren Sinn auch Zürich, die Stadt, wo Parkett überhaupt erst möglich wurde. Dieser Bezug wird anhand von Dokumenten hergestellt, die während der Verlagsarbeit entstanden, aber noch nie gezeigt worden sind.


Im Katalog wird erstmals die "Oral History" der Parkettmacherinnen und -macher aufgearbeitet - eben jene mündlich überlieferten Geschichten, die normalerweise zugunsten einer objektiven Darstellung weggelassen werden, die aber durch ihre persönliche Sichtweise die Geschichte der Zeitschrift erst vervollständigen. Zusätzlich fliessen auch Dokumente aus dem umfangreichen Parkett-Archiv in den Katalog mit ein: Briefe und Skizzen von Künstlerinnen und Künstlern, die in den letzten zwanzig Jahren mit Parkett zusammengearbeitet haben und inzwischen oft zu den bekannten Grössen zeitgenössischer Kunst gehören. Der Katalog in Englisch und Deutsch erscheint im Parkett-Verlag.


Ausstellungsdauer: 26.11.2004 - 13.2.2005
Öffnungszeiten: Di-Do 10 - 21 Uhr, Fr-So 10 - 17 Uhr


Kunsthaus Zürich
Heimplatz 1
8001 Zürich
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Fax +41 (0)1 253 84 33
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