© Peggy Franck

Installationsansicht Open Studios
Rijksakademie Amsterdam 2006
© Peggy Franck


Peggy Franck
All The Secret Deaths I Died



Nach Anna Leader, Herbert Weber, Sven Johne und vor allem Fabian Marti, nimmt mit der Ausstellung von Peggy Franck die Diskussion zur zeitgenössischen Fotografie in der CoalMine in Winterthur auf Anfang 2008 erneut eine Wendung. So z.B. nahmen noch Ende 2007 die Bilder Fabian Martis ihren Ursprung im Medium der Fotografie (Negative), wurden aber nicht durch einen chemischen Prozess als vielmehr durch einen mechanischen Prozess erschaffen (durch Rasierklingen verkratzte Negative die gescannt werden).


Die niederländische Künstlerin Peggy Franck (*1978, Zevenaar/NL) arbeitet ganz in der niederländischen Tradition vor einem malerischen Hintergrund: von 1996 bis 2000 hat sie an der Akademie voor kunst en vormgeving in Den Bosch Malerei studiert. In den zwei Jahren als eingeladener Artist in Residence der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam (2005-2006) hat sie sich vorwiegend mit Fotografie beschäftigt, sich jedoch verstärkt von der "flachen" Fotografie entfernt und sich vielmehr mit der Ausdehnung derselben in den Raum beschäftigt. Zwischen 2003 und 2007 wurde die Künstlerin zusätzlich regelmässig von niederländischen Stiftungen gefördert.


Die Fotografien entstehen in einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Ort des Ateliers, welches sie jeweils für die Aufnahmen zu so genannten Settings aufbaut. Dabei kommen der Theaterwelt verwandte Requisiten zur Anwendung, Stimmungen werden erzeugt, teils über nimmt die Künstlerin selber eine aktive Rolle, eine Handlung wird suggeriert, oder geraten Gegenstände aus der Alltagswelt neben minimale Form- und Farbspiele. Dramatische Erzählung trifft auf abstrakte Umgebung, Inhalt scheint gleichermassen mit Form zu kollidieren, wie Raum mit Fotografie. Peggy Frank öffnet uns mit diesen so genannten "Inszenierungen für die Fotografie" das zweidimensionale Fenster und lässt uns in einen weiteren Raum spähen.


In Ausstellungssituationen zeigt Peggy Franck selten die Fotografien in ihrer Zweidimensionalität, viel eher besetzt sie den Raum in einer ähnlichen installativen Situation wie wir es uns von den Atelier-Settings her vorstellen können. Dabei geht es ihr nicht um das Nachstellen des auf der Fotografie Abgebildeten im Ausstellungsraum, sondern um eine komplexere Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie, dem Abbild oder der Inszenierung. Für die Ausstellung in der CoalMine in Winterthur wird die Künstlerin eine neue Serie von Arbeiten entwickeln. Neben grossformatigen C-Prints wird Franck zum Beispiel eine Anzahl von neuen Skulpturen zeigen, die zum Teil bereits in den Aufnahmen der Atelier-Inszenierungen erkennbar sind.


Gleichzeitig zur ersten institutionellen Einzelausstellung, zeigt Peggy Franck weitere Arbeiten in einer Gruppenausstellung zum jungen niederländischen Kunstschaffen in der Stiftung BINZ39 Zürich (Eröffnung 19. Januar, "Endless Lowlands Breaking up", BINZ39 Zürich, mit Werken von Peggy Franck, Marijn van Kreij und Alon Levin).


Ausstellungsdauer 16.1. - 3.4.2008

Oeffnungszeiten Mo-Fr 8 - 20 Uhr, Sa 9 - 18 Uhr


COALmine Fotogalerie
Raum für zeitgenössische Schweizer Fotografie
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