© Peter Z. Herzog


Peter Z. Herzog
Zeichnungen, Collagen und Textbilder



Peter Z. Herzog's Werk ist noch immer für viele eine Entdeckung, obschon der 1950 in Basel geborene und heute in Zürich lebende Künstler mehrere Auszeichnungen und Stipendien erhalten hat. Längere Aufenthalte führten Peter Z. Herzog nach Paris, Wien und Berlin. Peter Z. Herzogs Arbeiten sind unverwechselbar. Der Geist, der in ihnen lebt, ist vielleicht der aufgeladenen Heiterkeit eines André Thomkins oder der politischen Obsession eines Thomas Hirschhorn verwandt, doch hat Peter Z. Herzog längst seine eigene Sprache gefunden. Diese zeigt sich auch in seinen Texten:


"theoretisch unbelastet, abwägen, navigieren & triangulieren der grammatisch empfindlichen kräfte, hüben & drüben der fokussierungen, die unser zentralnervensystem verursachen &&& mitunter sämtliche GEGENSTAENDE übertragen ::: während das auge WEBT ::: die nase SEZIERT ::: das ohr TANZT ::: der mund SIEHT ::: (UND) die restliche WUNSCHMASCHINE explodiert (&v.v.) ::: MUSIK einer unmittelbaren EMPFINDUNGSART hervorbringend, die in der verflüssigung der entstehenden subjekte jedoch wiederum das KOMMENDE frei lässt (genesis of moments to moments)".


Peter Z. Herzogs Kunst betont die Progression, die Bewegung gegen jeden Starrsinn; sie setzt dem Ästhetizismus der kühlen Flächen und dem Unverbindlichen der Ironie schöpferische, existenzielle Impulse entgegen. Dieser Künstler beherrscht das Zusammenschneiden, Auflösen und zündende Kurzschliessen diverser Formen.


In einem Gespräch mit Stefan Banz sagte er zum thematischen und intentionalen Ansatz seiner Arbeit: "Sie beschäftigt sich nicht nur mit gesellschaftlichen Phänomenen, sondern auch mit metaideengeschichtlichen Problemen, mit Situationen, die sich aus unserer kulturellen und zivilisatorischen Entwicklung ergeben. Es genügt nicht, dass ein Lebewesen einfach da ist. Vielmehr geht es um die politische Anerkennung verschiedenster Kulturen. Die weisse hypertrophiert zur Zeit einen Zerrspiegel nach dem andern. Meine wohlbedachte Aufgabe als nomadisierendes Lebewesen besteht nicht darin, in Darwins Karussellwelten einzusteigen. Jedoch möchte ich die mir zur Verfügung stehenden Sinnes- und Geisteskräfte auf eine bessere Koexistenz der Dinge, Menschen und ihrer Bedürfnisse ausrichten. (..) Ich arbeite für die Anwesenheit".


Dem White Cube und seinen hierarchischen Implikationen spinnefeind, hat Peter Z. Herzog eine Subversionsästhetik erster Qualität entwickelt. Seine Arbeiten sensiblisieren für globale Zusammenhänge, denn er betreibt, wie er selber sagt, "Kunst als Feldforschung allerart". Wenn Peter Z. Herzogs formal und thematisch transgressive, forsche Methode zum Zuge kommt, entstehen künstlerische Bewusstseinserweiterungszonen, deren Verweisungszusammenhänge vom archaischen Zeichen bis zum hochartfiziellen Cyberspace reichen. Peter Z. Herzogs Schaffen verarbeitet nicht nur Gegenstände aus dem post-modernen Alltag (mitsamt seinen politischen Implikationen), sondern auch Elemente aus fremdkulturellen Überlieferungen und der Historie, und gerne sprengt er dabei ihre Formen ins Amorphe und operiert im Unvorhersehbaren, Originalen.


Befremdende, dichte Installationen waren von Peter Z. Herzog verschiedenenorts zu sehen. Nun widmet sich die Galerie Susanna Kulli seinem exorbitant reichen Arbeitsgebiet der Zeichnungen, Collagen und Textbilder. "Peter Z. Herzog ist der Künstler mit dem feinsten Strich", meinte Ingrid Fichtner einmal. Das, aber auch den rhizomatischen Verweisungsreichtum seiner Kunst kann man vom 7. Mai an in den neuen Räumen der Galerie Susanna Kulli an der Dienerstr. 21, Zürich, überprüfen.


Ausstellungsdauer: 7.5. - 5.6.2004
Öffnungszeiten: Di-Fr 13 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr


Galerie Susanna Kulli
Dienerstrasse 21
8004 Zürich
Telefon 043 243 33 34
Fax 043 243 33 35
Email info@susannakulli.ch

www.susannakulli.ch