© Pia Huber

o.T., 2003
Oel auf Leinwand, 90 x 110 cm


Pia Huber
Abhang



Pia Hubers Arbeit mit der vorgefundenen Struktur und der formal erzeugbaren Spannung war in ihrer ersten Ausstellung in der Artothek von einer Fokussierung auf von Menschenhand geschaffene Strukturen geleitet. Leise blickte sie in kleine Fensterausschnitte, erfasste Lichtspiele und Filigranitäten, Netze, Gewebe, aber auch bauliche Strukturen, indem sie diese mit einem charaktervollen, aber bewusst kontrollierten Pinselstrich auf ein Bildraster, jenes des Bildformats, übertrug. Erahnte Intimität wurde zu einer Struktur.


Ein Stipendiatenaufenthalt im Engadin im 2003 bescherte ihr, mit dem Objektiv suchend, immer wieder Blickwürfe auf entfernt liegende Bachläufe, Waldzonen, Wiesen - und Steinlandschaften. Zurück im Atelier übertrug sie diese entwickelten Bilder in Öl auf die Leinwand, nicht ohne sie, leicht verschwommen nun, als sich durchwirkende Strukturen darzustellen. Die lichtstarken, lasierten Bilder erinnern an eingefärbte Satellitenbilder, an Bilder aus Atlanten, sie bestechen uns als einzelne Fallstudien natürlich-materieller Akkumulationen. Diese scheinen schweigend Gesetzen zu folgen, welche uns immer auch dazu verführen, Umrisse zu Gegenständen umzudeuten, die unserem Bilderschatz bekannt sind. Leise schwingen dabei unsere Fragestellungen an eine Umwelt mit, aus denen wir konstant Signale empfangen. Wir sehen keinen Menschen, und dennoch wissen wir um die Umwelt, indem sie uns im Blick immer berührt.


Auf weiteren Ausflügen blickte Pia Huber ins Weite, liess sich den immer wieder in Ausschnitten fokussierenden Blick durch wogende Baumzweige versperren, liess sich darin auffangen. Verzweigungen werden zur faszinierenden Struktur auf dem Weg dieses Blicks, der zunächst ruhen mag, sich verheddert, und letztlich eine zwischen starr und flirrende sich bewegende Umwelt entdeckt. Strukturen und Akkumulationen durchziehen die rasch gemalten Ausschnitte, Farbschicht und Sujet selbst beginnen sich gegenzuschalten.


(© Patrick Neithard, 2004-2005)


Ausstellungsdauer: 20.2. - 6.3.2004
Oeffnungszeiten: Do/Fr 14 - 19 Uhr, Sa 12 - 16 Uhr
und nach telefonischer Verabredung


Die Artothek
Tanja Scartazzini
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