© Piotr Uklanski

Untitled (Président du groupe Artemis, Monsieur François Pinault), 2003
Color photograph, 93.5 x 126.5 cm
Courtesy Galerie Emmanuel Perrotin, Paris



Piotr Uklanski


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Die Kunsthalle Basel wird seit August 2003 umfassend renoviert. Die Wiedereröffnung des Gebäudes fällt zusammen mit dem Beginn des neuen Ausstellungs-programms unter dem Direktor Adam Szymczyk. Die erste grosse Museumsausstellung des polnischen Künstlers Piotr Uklanski wird das gesamte Haus einnehmen, einschliess-lich zwei speziell für die Kunsthalle entwickelten Arbeiten im Oberlichtsaal und im Aussenraum.


Piotr Uklanski (*1968) erregte Mitte der 90-er Jahre in der New Yorker Kunstszene Aufmerksamkeit mit der Arbeit "Dance Floor". Auf der einen Seite dem Vermächtnis der Minimal Art zugetan, wurde "Dance Floor" zugleich emblematisch für das Anliegen in der Kunst der letzten Jahre, die Grenzen zwischen Hochkultur und Entertainment aufzulösen. Uklanski absorbiert in seinen Arbeiten unter-schiedlichste kulturelle Referenzen aus Populärkultur, Film und bildender Kunst. In New York, Warschau und Paris arbeitend, hat der Künstler seine Produktion in so verschiedene Medien wie Skulptur, Fotografie, Collage, Performance und Film aufgefächert.


Uklanski hat in den letzten Jahren in prominenten Kontexten ausgestellt, u.a. auf der Biennale Venedig, im Museum of Modern Art, New York, im Museum Ludwig, Köln, und auf der Manifesta. Seine Arbeiten provozierten bei einigen internationalen Ausstellungsanlässen polemische Reaktionen, da der Künstler sich nicht scheut, kontroverse Themen anzugehen, wie etwa in der legendären Fotoserie "The Nazis" oder in der Performance" The Full Burn", für die Uklanski einen Stuntman engagierte, der in Brand gesetzt wurde.


Nicht nur das beeindruckende formale und mediale Spektrum von Uklanskis Arbeiten wird in der Ausstellung in der Kunsthalle Basel präsent sein, sondern auch der spezielle Umgang des Künstlers mit spektakulären, populären und banalen Ästhetiken. Uklanski bewegt sich in unterschiedlichsten kulturellen Sphären, benutzt über-kommene Genres und korrumpiert deren tradierte Gesetze. Man mag diese Tendenz zunächst als Akte der Nonchalance oder als Gesten der Vereinnahmung lesen. Tatsächlich handelt es sich um Mittel der Resistenz. Diese Strategie erlaubt es Uklanski, die Reservoirs von Hoch- und Populärkultur anzugehen, ohne Rücksicht auf geltende Hierarchien und Werturteile. Zugleich entgeht Uklanski selbst immer wieder den Festlegungen auf eine bestimmte Form künstlerischer Produktion. Ein eigenwilliger Zug skrupulösen Umgangs mit Material und Themen geht durch dieses vielseitige Werk.


Die Kunsthalle Basel wird zum erstenmal eine repräsentative Auswahl von Arbeiten Uklanskis zeigen: darunter die bislang weniger bekannte Serie "The Joy of Photography", Papiercollagen, skulpturale und malerische Interventionen, - und die "crayon shavings paintings": Bilder arrangiert aus den fragilen Holzrosetten, die beim Anspitzen von Buntstiften abfallen.


Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch beim Hatje Cantz Verlag.


Ausstellungsdauer: 17.6. - 22.8.2004
Oeffnungszeiten: Di/Mi/Fr 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20.30 Uhr,
Sa/So 11 - 17 Uhr
Öffnungszeiten während der Art Basel: 10 - 20 Uhr


Kunsthalle Basel
Steinenberg 7
4051 Basel
Telefon 061 206 99 00
Fax 061 206 99 19
E-Mail info@kunsthallebasel.ch

www.kunsthallebasel.ch




Piotr Uklanski


Since August 2003, the Kunsthalle Basel is undergoing a major renovation. The new exhibition programme under the direction of Adam Szymczyk will be inaugurated on June 16th 2004 with the opening of the first one-person museum exhibition of Piotr Uklanski.


A Polish artist, Uklanski emerged on the New York art scene in the mid-90s with an emblematic work, the "Dance Floor" - a sculpture that integrates the legacy of minimalism with the blurring of art and entertainment that characterizes the current era. Dividing his time between New York, Warsaw and Paris, Uklanski has constructed a diverse body of work that exploits as many types of media (sculpture, photography, collage, performance, and film) as it promiscuously absorbs cultural references. His work has been internationally exhibited in various contexts including the 2003 Venice Biennale, the Museum of Modern Art (New York), the Ludwig Museum (Cologne), and Manifesta. Uklanski's work often draws polemical reactions since the artist does not shy away from potentially controversial subjects - such as his photographic series "The Nazis" or his precarious performance engaging a professional stuntman "The Full Burn".


The exhibition at the Kunsthalle Basel will assemble for the first time a variety of works, including his lesser-known series such as "The Joy of Photography", his torn paper collages, crayon shaving "paintings", portraits, and sculptures. The show will take place over the entire two floors of the newly renovated Kunsthalle and will include two special commissions for the Oberlichtsaal and the exterior of the building.


The striking formal and material diversity of Uklanski's work will be made apparent in this exhibition as well as his overarching interest in exploitative, spectacular and banal cultural forms. While Uklanski's tendency to be "all over the map", to cross genres and to corrupt the truth of material might be read as a gratuitous, it is in fact a means of resistance. This strategy allows Uklanski to engage with art/entertainment, high/low without resorting to customary hierarchies or consensual value judgements and without being pigeonholed as a cultural producer.


For the exhibition an artist book will be published by the Hatje Cantz Verlag and the Kunsthalle Basel.


June 17 - August 22, 2004