© Katharina Grosse

Katharina Grosse: The Poise of the Head und die anderen folgen, 2004
Installationsansicht
Foto: Achim Kukulies


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Katharina Grosse
, Hendrik Krawen, Rita McBride, Therese Schult, Dirk Skreber, Lee Thomas Taylor, Paloma Varga Weisz


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Die Kunsthalle Düsseldorf und der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen haben in den vergangenen Jahrzehnten auf lokaler, überregionaler und internationaler Ebene zu einer fruchtbaren Entwicklung der Gegenwartskunst beigetragen. Unter einem Dach vereint begreifen die beiden Institutionen die erste gemeinsame Ausstellung nach der Renovierung des Gebäudes (2001/02) als Fortsetzung einer Ausstellungspraxis, die bereits seit den 1970er Jahren mit der gemeinsamen Präsentation aktueller Düsseldorfer Positionen verfolgt wird.


Für die gemeinsame Ausstellung wurden sieben Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichen Alters - etabliert oder noch weitgehend unbekannt - eingeladen, das Gebäude zu "besetzen" und die Architektur des Gebäudes in ihre künstlerischen Interventionen zu integrieren. Die Auswahl der Künstler vereint Positionen, die sich dem Ort in verschiedenen Medien auf unterschiedliche Weise annähern. Sie reflektieren Fragen nach der Bedeutung des Räumlichen und des Umgangs mit Räumen innerhalb der bestehenden Architektur. Alle eingeladenen Künstler stehen in Bezug zu Düsseldorf, sie haben an der hiesigen Kunstakademie studiert, leben oder lehren hier.


Rita McBride - gebürtige Amerikanerin und seit 2003 Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf - erweitert die Architektur des Gebäudes durch eine wabenartige Skulptur, deren organisch geometrische Formen sich sublim an die bestehende Betonarchitektur des Ausstellungsraums anschmiegen. Dirk Skreber - Preisträger der Nationalgalerie für junge Kunst im Jahr 2000 - entwirft ein räumliches Szenario, das die situative Bedrohung, die in seinen Gemälden aufscheint, weiterentwickelt. Die Arbeit versetzt den Besucher in einen Zustand der Verunsicherung und manipuliert dabei die Situation des Betrachters und seinen Blick ganz unmittelbar.


Katharina Grosse nutzt die vorhandene Architektur als Träger ihrer grossformatigen Arbeiten in Sprühtechnik und verwandelt die Wände in ein leuchtendes Bild. Gleichzeitig erweitert sie durch die Einbeziehung von Leinwänden und ebenfalls besprühten Materialien und Objekten die Arbeit in den Raum. Die Bildhauerin Paloma Varga Weisz richtet ein skulpturales Ensemble ein, dessen Zentrum eine von der Decke hängende Figur bildet. Handgeschnitzte Holzskulpturen und Bänke erinnern an reich dekorierte Chorgestühle, verweisen aber ebenso auf die brutalistische Architektur der Kunsthalle.


Die junge Malerin Therese Schult schichtet hinter und vor einem seidenen, bemalten Vorhang Malereien auf Leinwand, Wand und Papier und inszeniert diese zu einer bühnenartigen Situation. Hendrik Krawen stellt in seiner Malerei bildfüllende Fassaden oder landschaftliche Versatzstücke in irritierenden Kompositionen dar, die von eigenwilliger Farbgebung sind und in denen sich abstrakte Monochromie und Detailpräzision verbinden. Seine poetisch malerischen Umdeutungen von Architektur und Landschaft konfrontiert der Künstler im Seitenlichtsaal mit den realen, gegenüberliegenden Häuserfassaden der Neustrasse.


Lee Thomas Taylor - zurzeit Stipendiat der Kunststiftung in Amsterdam - installiert verschiedene skulpturale Arbeiten sowohl in den Ausstellungsräumen als auch im Aussenbereich auf dem Grabbeplatz. Seine Eingriffe und Skulpturen sind Zwischenresultate einer sich ständig in Bewegung befindenden Transformation von Materialien, Funktionen und Bedeutungen.


Zur Ausstellung erscheint im Januar 2005 ein Katalog.


Gefördert durch: Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf.


Ausstellungsdauer: 4.12.2004 - 6.2.2005
Öffnungszeiten: Di-Sa 12 - 19 Uhr;
Sonn- und Feiertage 11 - 18 Uhr


Kunsthalle Düsseldorf
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
Grabbeplatz 4
D-40213 Düsseldorf
Telefon +49 211 89 962 43, Sekretariat
Fax +49 211 89 291 68
Email mail@kunsthalle-duesseldorf.de

www.kunsthalle-duesseldorf.de





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Katharina Grosse
, Hendrik Krawen, Rita McBride, Therese Schult, Dirk Skreber, Lee Thomas Taylor, Paloma Varga Weisz


In recent decades the Kunsthalle Düsseldorf and the Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen have provided a fruitful impetus for the development of contemporary art at local, nationwide and international level. United under one roof, both institutions perceive this first group show since the refurbishment of the building (2001/02) as a continuation of the practice initiated in the 1970s, which featured their co-presentation of current positions in contemporary art in Düsseldorf.


The joint exhibition comprises seven artists of differing ages - either well-established or as yet relatively unknown - who have been invited to "occupy" the building and integrate its architectural features into their artistic interventions. The choice of artists unifies individual positions which converge with the location using diverse media in a variety of ways and engage with questions regarding both the meaning of space and the approach to space within the existing architecture. All of the participating artists have a connection with Düsseldorf, having either studied at the Academy or by virtue of their living or teaching here.


Rita McBride - born in America and Professor at the Kunstakademie Düsseldorf since 2003 - expands the building's architecture with a honeycomb-like sculpture, whose organic and geometric forms nestle against the concrete of the existing architectural contours of the exhibition room. Dirk Skreber - winner of the German National Gallery's Young Artists Prize in 2000 - has designed a spatial scenario, which builds upon the situational threat residing in his paintings. This installation makes the visitor feel both uneasy and insecure and in so doing, directly manipulates both his/her eye and situational awareness.


Katharina Grosse utilizes the existing architecture as the foundation for her large-scale aerosol works, transforming the spatial limitations into a iridescent tableau. At the same time the given space and its dimensions coalesce with the sprayed surface. The sculptress Paloma Varga Weisz has installed a sculptural ensemble, the centre-piece of which comprising a figure suspended from the ceiling. Handcrafted wooded sculptures and benches are reminiscent of richly adorned choir pews and also provide a reference to the brutal architecture of the Kunsthalle.


The young painter Therese Schult will arrange paintings on canvas and paper behind a painted silk curtain and will use light to set the scene. The final constellation for this stage-like situation will be based on "oracular decisions" made on the opening evening. Hendrik Krawen paints frame-filling façades or irritating landscape backdrops characterized by an original use of colour and which combine abstract monochromism with intricate detail. The painter juxtaposes his poetic and artistic reinterpretation of architecture and landscape with the actual edifices of the buildings opposite the Seitenlichtsaal in the Neustrasse.


Lee Thomas Taylor - currently a research fellow at the Kunststiftung in Amsterdam - will install diverse sculptures both in the exhibition rooms and outside on the Grabbeplatz concourse. His interventions and sculptures are the interim results of a perpetually changing transformation of materials, function and meaning.


A catalogue documenting the exhibition will be published in January 2005.


Sponsored by: Kunst und Kulturstiftung (Arts & Culture Foundation) Stadtsparkasse Düsseldorf.


December 4, 2004 - February 6, 2005


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