Rebecca Horn: "Yang des Adlers", 2001
"Yang des Adlers", 2001

Rebecca Horn

"Die Skulpturen von Rebecca Horn sind Geschehnisse im Raum, und in den Räumen, in denen sie arbeitet, gelten andere Gesetze als architektonische. Sie arbeitet mit kalkuliert gegensätzlichen künstlerischen Mitteln daran, die extremen Grenzen eines Raumes auszuloten. In der Aura, die aus dem inszenierten Dialog der Werke entsteht, lassen die einzelnen Objekte ihre je gültigen narrativen Konnotationen weit hinter sich" 1). Ganz in diesem Sinne wird die Künstlerin in den Räumlichkeiten der Galerie Jamileh Weber an der Waldmannstrasse ab 22. September ihre neuesten Arbeiten präsentieren.

Rebecca Horn, 1944 als Tochter eines Kaufmanns und Textildesigners im hessischen Michelstadt geboren, begann 1964 zunächst heimlich und gegen den Widerstand ihres Vaters, in Hamburg Kunst zu studieren. Am Anfang ihrer Karriere um 1970 setzte sie sich oder ihren Freunden stoffbezogene Holzhörner auf den Kopf, veränderte das Körpergefühl mit Feder- und Fächerflügeln. Später schuf sie kinetische Skulpturen, beseelte Maschinen-Objekte die sich um Themen wie Sexualität, menschliche Verletzlichkeit und emotionale Zerbrechlichkeit drehen.

Zweifelsohne gehört Rebecca Horn zu den bedeutendsten Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeit bewegt sich immer im Grenzbereich verschiedenster künstlerischer Disziplinen, ganz speziell auch der Poesie und des Films.

Beim Besuch eines Filmfestival in New York, wo sie zeitweilig lebte, entdeckte sie Buster Keaton für sich. 1989 drehte sie dann "Buster's Bedroom" mit Stars wie Donald Sutherland und Geraldine Chaplin. Das Sanatorium wird in ihrem Film zum Nirvana-Haus, ein Ort für verrückt gewordene Filmstars. Micha, eine junge Studentin, versucht dort, mehr über ihr Idol Keaton zu erfahren und gerät in eine exzentrische Welt, die an die Romane des französischen Schriftstellers Raymond Roussels erinnert, ein Vorbild Rebecca Horns.

Ihre Werke zeigen heute unter anderem das New Yorker Guggenheim Museum, die Londoner Tate Gallery oder die Hamburger Kunsthalle. Viermal war Rebecca Horn auf der documenta in Kassel vertreten. Seit 1989 lehrt sie auch als Professorin an der Hochschule der Künste zu Berlin. Zugleich lebt sie in Paris und weiterhin im hessischen Odenwald.

1) Doris von Drahten "An den Rändern von Ort und Zeit" erschienen im Buch "The Glance of Infinity", Kestner Gesellschaft, Hannover, Scalo Verlag, Zürich, 1997, S. 280

Ausstellungsdauer: 22.9. - 10.11.2001
Öffnungszeiten: Di-Fr 11 - 18 Uhr, Sa 10 - 16 Uhr
und nach Vereinbarung

Galerie Jamileh Weber
Waldmannstrasse 6
8001 Zürich
Telefon 01 252 10 66
Fax 01 252 11 32
E-Mail jamilehweber@access.ch

www.jamilehweber.ch


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