© Renée Chabot

the majestic, 2004


Renée Chabot
portraits of buildings



Werke der Architektur dürften die ersten Fotomodelle der Geschichte gewesen sein: eindrucksvoll und dominierend, gleichzeitig aber auch statisch und unveränderlich. Durch das Objektiv der Fotografin Renée Chabot wird Architektur zugänglicher und gleichzeitig wandelbar. Details werden lesbarer oder auch aus dem Zusammenhang gerissen und verfremdet. Damit wird Fotografie ihrerseits zur Inspirationsquelle für neue Architektur.


Das Wechselspiel zwischen diesen beiden Ausdrucksformen der angewandten Kunst thematisiert die Renée Chabot in ihren Werken. Ungesehenes, Hässliches, Alltägliches und Bizarres im urbanen Gefüge wird manchmal zur ästhetischen Skulptur, dann wiederum zur abstrakten Traumlandschaft. Das ironisch inspiriende Spiel mit räumlichen Realitäten eröffnet neue Einsichten in unsere vermeintlich alltägliche Umgebung.


Die Ausstellung zeigt einen Zyklus von Porträts von Gebäuden in verschiedenen Städten der Welt, die in ihrem nächtlichen Lichtgewand und in einer Unschärfen-abstraktion ihre einzelne Züge und Charakteristika deutlicher zeigen. Was für Architekten geometrischen Typologien sind, werden hier zu lesbaren Persönlichkeiten mit ihren Stimmungen und Charakteren - Fassaden, vergleichbar mit denjenigen, die auch menschliche Antlitze zeigen können; denn auch Gebäude zeigen nicht alles, was sich in ihrem Innern tatsächlich abspielt.


Schönheit, Humor oder Machtgehabe lässt einen Machismo mit dem Majestätischen kontrastieren und Filigranes kokettiert mit asketisch Kühlem.


Ausstellungsdauer: 3.6. - 22.7.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 13 - 17 Uhr
und nach Vereinbarung


semina rerum
Irène Preiswerk
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