© re.to

Windows 2004, 2004
726 Kunst-Verkaufspunkte (Ø 8 mm) auf Schaufenster,
63 x 63 cm, Installationsansicht, Künstlerhaus S11, Solothurn
Fotos: © re.to


re.to
Windows 2004



"Windows 2004" der bekannte Begriff für Betriebssoftware einmal in einem anderen Kontext gesehen. Der Wahlberner Kunstschaffende re.to. hat auf dem Schaufenster des Künstlerhauses S11 eine Installation geschaffen, die entdeckt werden will.


Sein Werk besteht aus vielen kleinen roten Punkten, so genannten Kunstmarktpunkten, die die Form eines Fensters darstellen und an das Microsoft Logo erinnern. "Ich schaffe bewusst nur die Form", so re.to. Kunst sei immer Form und Inhalt, letzteres lasse er offen, überlasse es dem Betrachter. Er soll sich sein eigenes Bild erschaffen, indem er die Installation aufnimmt und aus verschiedenen Blickwinkeln anschaut. Der Titel "Windows 2004" kann ihm dabei behilflich sein, einen Zugang zu finden. Zugleich zeugt er auch von der Aktualität und damit der Vergänglichkeit des Werks, das im Moment lebt. Denn später bleibt nur das Foto übrig.


Wie bei den Kunstmarktpunkten, die in Galerien ein verkauftes Bild kennzeichnen, geht es bei Microsoft um Markt und um Geld. "Meine Installation will nicht anprangern", bekräftigt re.to. Sie sei vielmehr eine Möglichkeit das Thema Macht und Wirtschaft zu reflektieren und kritisch zu beleuchten. Dass er seine Werke nicht vermarktet, mag ironisch oder konsequent sein. "Meine Motivation für mein Schaffen liegt im Game nicht im Geld", erklärt re.to. Er sei auch sonst eine Spielernatur und liebe vor allem Ballspiele. Indem er unverfroren die "Pünktchen" für seine Werke missbraucht, nehme er den Kunstmarkt teilweise auf die Schippe. Im Spiel, das oft mit Leichtigkeit verbunden wird, stecke für ihn aber auch Ernsthaftigkeit, ein Ziel dahinter: Das Publikum erreichen. Als Jugendlicher habe er im Stillen gearbeitet, heute suche er die Interaktion nach aussen.


Schon damals wusste re.to, dass ihn die künstlerische Tätigkeit immer faszinieren werde. Aber ebenso wollte er seine Reinheit und Unabhängigkeit bewahren, möglichst wenig Einflüssen ausgesetzt sein, sich nicht dem Diktat des Marktes unterwerfen. "Ich habe früher nie Museen oder Ausstellungen besucht", so re.to. Unkonventionell ist auch sein Werdegang: re.to hat Wirtschaft studiert, war Jungunternehmer und unterrichtet heute im Teilzeitpensum Rechnungswesen, um Geld zu verdienen. Die restlichen 50 Prozent seiner Zeit braucht er für seine künstlerische Inspiration.


Ausstellungsdauer: 19.7. - 13.8.2004
Öffnungszeiten: 24 Stunden am Tag von Aussen und nach telefonischer Vereinbarung von Innen: 078 748 80 69


Künstlerhaus S11
Schmiedengasse 11
4500 Solothurn

www.re.to
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