© Richard Deacon

Like you know (Vieja Frienda Huevos), 2002
Keramik, glasiert


Richard Deacon
Made in Cologne



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Richard Deacon, der zu den innovativsten Künstlern unserer Zeit zählt, begann vor wenigen Jahren seiner viel beachteten plastischen Kunst ebenso eigenartige Keramiken hinzuzufügen. Seit 1999 arbeitet Deacon mit der international renommierten Kölner Keramikwerkstatt von Niels Dietrich zusammen. Elf seiner jüngsten und teils "brandneu" aus Dietrichs Werkstatt kommenden Keramikskulpturen von beachtlicher Grösse stehen im hohen AC-Raum unter dem Titel "Made in Cologne". Es ist die bisher umfangreichste Ausstellung von Richard Deacons Keramiken in Deutschland.


Selbstverständlich regen das elementare Modellieren mit dem Urstoff Ton sowie die spannenden Ergebnisse des keramischen Brennverfahrens und des farbigen Glasierens den Künstler zu frischen Ideen an. Das knetbare Material verlangt einfach nach spezifischen plastischen Lösungen. Aber dennoch bleiben Deacons Keramiken sichtlich seiner charakteristischen Formensprache aus Abstraktion und Assoziation verbunden.


Richard Deacon setzt sich beim plastischen Gestalten seit langem mit ästhetischen Zwischenzonen, mit Transparenz und Halbtransparenz auseinander. Seine Skulpturen ziehen als verschlungene Serpentinlineamente, rhythmische Verflechtungen oder biomorph anmutende Raumkörper unsere erforschende Aufmerksamkeit auf sich und animieren dabei unseren "sechsten Sinn" zwecks intensiver Wahrnehmung ihrer charakteristischen Dynamisierungen, Faltungen und Durchdringungen von Form, Oberfläche und Raum. Ansichten, Einsichten und Durchsichten werden je nach Standort gewährt.


Das spielerische Element prägte Deacons Art zu arbeiten frühzeitig. Seine Werke sind weniger Ausdruck einer konstruierenden Absicht als vielmehr Ergebnis eines "kritzelnden" Sinnierens und Entwerfens. Aus seiner reichen Imaginationskraft schöpfend, und angeregt durch reale Umweltphänomene, formt Deacon seine Bozzetti als Vorbilder für massstabsgetreue Vergrösserungen. Wie aus einer surrealen, einer eigenartigen, aber nicht total unbekannten Welt scheinen Richard Deacons Keramiken zu stammen. Erheblich trägt zu solchen Eindrücken die aktive Asymmetrie von Deacons Keramiken bei, die automatisch zu vielen Aspekten führt.


Häufig trifft der Künstler erst nach der Lufttrocknung und vor dem Brennen einer Skulptur die wichtige Entscheidung: Welche Farbe soll die Glasur haben? Später nimmt diese gewählte Farbigkeit nicht allein Einfluss auf die Wahrnehmung von Form, Volumen und Struktur, sondern sie verbindet sich auch mit der porösen bis steinartigen Oberfläche zu einer Art ästhetisch "atmenden Haut", die unsere sinnliche Wahrnehmung anspricht.


Spielerisch, aber fair, charakterisiert und benennt er seine Skulpturen erst, wenn sie fertig sind. Dieses geschieht mittels Poesie, Prosa und Ironie. Zu einem hohen Anteil beziehen sich die Titel auf englische Wortspiele, Volksweisheiten und Sprichwörter.


Ausstellungsdauer: 6.6. - 21.9.2003
Oeffnungszeiten: Di 10 - 20 Uhr, Mi-Fr 10 - 18 Uhr
Sa/So 11 - 18 Uhr, Mo geschlossen


Museum Ludwig
Bischofsgartenstrasse 1 (beim Dom/Hauptbahnhof)
D 50667 Köln
Telefon +49 221 221 26 165
Fax +49 221 221 24 114

www.museenkoeln.de/museum-ludwig




Richard Deacon
Made in Cologne



Since 2002 the renowned English sculptor Richard Deacon has been working on a new series of large ceramic sculptures in the ceramic workshop Niels Dietrich in Cologne. Imaginative in shape and subtle in colour, all ten ceramics "Made in Cologne" will be completed in May 2003 and presented "brand new" in the high "AC room" in Museum Ludwig.

It is the first extensive exhibition of Richard Deacon's ceramic works in Germany. Only a few years ago Richard Deacon began making ceramic sculptures. Although the technique is different from his usual way of working and Deacon respects the inherent properties of the material, he remains true to his characteristic language of abstraction and association. The colouring not only influences our perception of the shape, volume and structure, it also binds with the porous or stone-like surface, as the case may be, to make up a sort of aesthetically "breathing skin", which promotes our sensuous appreciation for the sculptural work of art.


June 6 - September 21, 2003