© Richard Hamilton
"I'm dreaming of a white Christmas" 1967-8
106.5 x 160 cm


Richard Hamilton
Druckgraphik und Multiples 1939 - 2002


Das Kunstmuseum Winterthur besitzt weltweit die grösste Sammlung von Werken des 1922 in London geborenen Künstlers Richard Hamilton. Dieser bedeutende Bestand von Druckgraphiken und Multiples verdankt sich einem Schweizer Sammlerehepaar, das 1996 ihre Schätze dem Museum schenkte.

Durch gezielte Neuankäufe konnten in der Zwischenzeit viele Lücken geschlossen werden, so dass die meisten ausgestellten Werke aus Museumsbesitz stammen. Wenige zusätzliche Leihgaben steuerten der Künstler und Sammler bei. Auch konnte das Museum drei Zeichnungen und alle Multiples von Hamilton erwerben, so dass sich in Winterthur die einzigartige Möglichkeit bietet, sein vielfältiges Gesamtwerk von 1939–2002 zu überblicken.

Bereits mit 17 Jahren schuf Hamilton eine Serie von eigenständigen Figurenradierungen. Für seine erste Ausstellung 1950 in London stellte er Variationen von Mähdreschern aus, die hier erstmals wieder zusammengetragen werden konnten. In den sechziger Jahren gehörte er zu den Pionieren, die die Möglichkeiten der Siebdrucktechnik als künstlerisches Ausdrucksmittel entdeckten. Daneben verlor er jedoch das Interesse an traditionellen Techniken wie der Radierung nie und arbeitete seit 1973 häufig mit Picassos früherem Drucker, Aldo Crommelynck, zusammen. Hamilton schuf in den siebziger Jahren mittels Siebdruck und dem heute (beinahe) ausgestorbenen Lichtdruckverfahren Meisterwerke der Täuschung, in denen er die Grenze zwischen Original und Druck vollkommen verwischte.

In den 1980er Jahren setzte sich Hamilton mit der Illustration des bahnbrechenden Romans "Ulysses" von James Joyce auseinander. Es entstanden grosse Radierungen, in denen Hamilton die Konfrontation verschiedenster stilistischer Mittel in Joyces Roman bildlich umsetzte. Parallel beschäftigte sich Hamilton mit dem tragischen Konflikt in Nordirland, dessen Widersprüche er in beunruhigenden Bildern formulierte. Seit 1988 entwirft der Künstler mittels des Computers seine Bildwelten.

Die Ausstellung zeigt die Vielfalt von Hamiltons künstlerischem Schaffen und veranschaulicht einen seiner Grundsätze, den er mit seinem langjährigen Freund Marcel Duchamp teilte: nach einem abgeschlossenen Projekt stets dessen Gegenteil in Angriff zu nehmen.

Zur Ausstellung erscheint das Werkverzeichnis der Druckgraphik und Multiples von Richard Hamilton, verfasst von Etienne Lullin, mit einleitenden Texten von Richard Hamilton und einem Beitrag von Stephen Coppel, 288 Seiten, 250 farbige und 40 schwarzweisse Abbildungen, broschiert.

Die Ausstellung wird unterstützt von Credit Suisse Private Banking im Rahmen ihrer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Winterthur.


Ausstellungsdauer: 31.8. - 24.11.2002
Öffnungszeiten: Di 10 - 20 Uhr, Mi-So 10 - 17 Uhr,
Mo geschlossen, Führungen jeden Dienstag um 18.30 Uhr


Kunstmuseum Winterthur
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