© Robert Mapplethorpe
"Untitled (Patti Smith)", c. 1971
b/w Polaroid (unique)
3 3/8 x 4 1/4 inches image size
14 1/6 x 17 inches matt size
© Robert Mapplethorpe


Robert Mapplethorpe
"Polaroids"


In dieser dritten Einzelpräsentation der Galerie von Werken Robert Mapplethorpes wird zum ersten Mal in Berlin einer der markantesten Werkkomplexe des Künstlers gezeigt und so zugleich der Anfang seines fotografischen Oeuvres vorgestellt.

Der 1989 verstorbene Robert Mapplethorpe gehört zu den grossen und prägenden Namen der Fotografie. Um das Jahr 1971 beginnt für den Künstler die Auseinandersetzung mit diesem Medium. Diese frühe Phase ist gekennzeichnet durch die intensive und fast ausschliessliche Beschäftigung mit der Polaroidfotografie. Schon hier vereinen die Arbeiten wesentliche Merkmale seines weiteren Schaffens und stellen so zum Teil Inkunablen seines Stils dar.

Die Polaroidkamera begleitete Robert Mapplethorpe in den Jahren bis 1975 ständig und wurde so zu einer Art Skizzenblock. Neben der Entwicklung formaler Besonderheiten sind diese Aufnahmen in unvergleichlicher Intensität Zeitdokumente der explodierenden New Yorker Kunstszene, die sich um Figuren wie Andy Warhol und Robert Rauschenberg etabliert hatte. Hier trifft Robert Mapplethorpe auch auf die junge Allround-Künstlerin Patti Smith, die er in vielfachen Porträtaufnahmen charakterisiert hat. Daneben finden sich eindrückliche Stilleben alltäglicher Gegenstände, die durch Mapplethorpes Blick nicht selten eine bizarre Eigendynamik erlangen. Mit demselben Interesse, wie sich etwa unterschiedliche Lichtqualitäten oder Oberflächenstrukturen zueinander verhalten, untersucht er den menschlichen Körper. Seine Studien von meist männlichen Protagonisten spannen den Bogen von klassischen Konzeptionen bis hin zu spontanen Bewegungsabläufen.

Bei allen Aufnahmen ist die Verfahrensweise der Polaroidfotografie als wichtiger Aspekt zu betrachten. Die Fotografien waren umgehend zur Hand und ersetzten schnell die bis dahin aus Magazinen gesammelten Abbildungen, die Mapplethorpe für seine frühen, noch unter dem Einfluss seiner Studienzeit am Pratt Institute entstandenen Collagen, nutzte. In besonderer Weise dürfte Mapplethorpe auch die haptische Qualität des Polaroids interessiert haben, formulierte er doch ganz in diesem Sinne: "I never liked photography. Not for the sake of photography. I like the object. I like the photographs when you hold them in your hand."


Ausstellungsdauer: 27.9. - 9.11.2002
Oeffnungszeiten: Mo-Fr 11 - 18 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr

Galerie Thomas Schulte
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