© Sabina Baumann

Earthboy, 2004
ungebrannter Ton, schwarze Schuhe (31 x 32 x 30 cm)


Sabina Baumann
Earthboy / Hier ist alles besser



Sabina Baumanns neue Skulpturen sind humorvoll - der Humor bleibt dem Betrachter aber schnell im Hals stecken. Die sieben Skulpturen im Raum 1 sind keine leichte Kost: Die in Zürich lebende Künstlerin, 1962 in Zug geboren, hat männliche Körperteile aus Ton modelliert, in teure Labelkleider gesteckt und auf einen weissen Sockel gestellt.


Die grauen, matten Körperfragmente muten neben den schicken Klamotten von Helmut Lang oder Wolfgang Joop wie menschliche Überreste an. Die Farbigkeit des Tons ist gleichzeitig edel und trist und erinnert an Arte Povera oder Punk - in Kombination mit den Kleidungsstücken sogar an Pop-Art . Sabina Baumann lässt ganz bewusst zwei völlig divergente Materialien aufeinanderprallen und schafft ein zeitgenössisches Bild für den Tod. Zugleich äussert sie Kritik an der kapitalistischen "hightech" Gesellschaft, die durch den "Earthboy" stellvertretend repräsentiert wird.


Im zweiten Raum sind unter dem ironischen Titel "Hier ist alles besser" eine Reihe von Zeichnungen vereint. Die zum Teil skizzenhaften Bilder visualisieren die flüchtigen Gedanken, die im halbbewussten, ziellosen Denken innert weniger Minuten entstehen. Baumann umschreibt dieses assoziative Denken wie folgt: "Man steht an der Bushaltestelle und denkt an Unwichtiges und Wichtiges, Privates und Globales, wobei kein Gedanke zu Ende geführt wird - und am Ende vergisst man, worüber man nachgedacht hat."


Marina Rüttimann


Ausstellungsdauer: 23.10. - 18.12.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
und nach Vereinbarung


Galerie Mark Müller
Gessnerallee 36
8001 Zürich
Telefon 01 211 81 55
Fax 01 211 82 20
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