Salomé: "Grosse Dusche", 1988
"Grosse Dusche", 1988
Acryl auf Leinwand 2-teilig, 240 x 400 cm

Salomé
"Zeitreise"
Arbeiten von 1978 - 2001

Salomés künstlerisches Schwerpunktthema war Ende der siebziger bis Anfang der achtziger Jahre in drastischer und direkter Weise die Homosexualität. Lebensgroß und in eindeutigen sexuellen Handlungen und exzessiven Posen stellte er sich und seine Freunde dar. Der Heftigkeit von Gefühl und Leidenschaft entsprach dabei ein sehr expressiver Pinselduktus in kräftigen Farben. Neben der direkten visuellen Provokation offenbarte sich dem Betrachter auf subtilere Weise die problematische Außenseiterstellung des Künstlers. Als Homosexueller befand er sich im Konflikt mit bürgerlichen Vorurteilen und als Künstler in einer Gegenposition zum damaligen Zeitgeist, der deutlich konzeptuelle und minimalistische Tendenzen favorisierte.

Salomés Bilder, die von ihrer Struktur her eher zwei- als dreidimensional sind, gewinnen ihren Ausdruck vor allem durch die intensive, plakativ gesetzte Farbe und die Konzentration auf die Figur. Er setzt Farbe gekonnt von fröhlich satt über verspielt bis zu aggressiv schockierend ein und schöpft dabei alle Assoziationsmöglichkeiten aus, die sie bietet, um den Ausdruck des Motivs zu verstärken.

In seinen späteren Bildern bleibt die Figur zwar das tragende Element, erscheint aber weniger in sexuellem Kontext sondern ist eher Protagonist mythologischer, ästhetischer, manchmal auch politischer Themen. Auch der Pinselduktus der jüngeren Arbeiten ist verhaltener und die ursprünglich kräftige Farbigkeit tritt zugunsten von Pastelltönen zurück, die mit dunklen Farben kontrastiert werden. In den Dusch- und Schwimmerbildern erscheint die Figur fast ätherisch, gereinigt durch das sie umfließende Wasser. So hat Salomé eine faszinierende Entwicklung seiner Malerei von den heftigen Anfängen der "Jungen Wilden" bis hin zu einem fast spätimpressionistisch geläuterten Oeuvre durchlebt.

Die Kontinuität seines virtuosen malerischen Talents blieb dabei immer ganz deutlich und zeigt sich bis heute in seinen Werken. Seine Arbeiten sind heute in vielen bedeutenden Sammlungen vertreten und seit Anfang der achtziger Jahre wurde er immer wieder in wichtigen internationalen Institutionen gezeigt.

Ausstellungsdauer: 15.9. - 27.10.2001
Oeffnungszeiten: Mo - Fr 11 - 20 Uhr, Sa 10 - 16 Uhr

Andreas Baumgartl
Galerie für Zeitgenössische Kunst
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