© Sarah Morris

Sarah Morris
Fast
Die Abstraktion der Sarah Morris


Die Malerei der Sarah Morris scheint auf einen ersten Blick der Pop-Art verpflichtet: Speziell in den Arbeiten Mitte der 90er Jahre wird die Oberfläche von Motiven oder Schriftzügen, die an die alltagskulturellen Bezüge dieser Zeit erinnern, derart in den Vordergrund gestellt, dass eine autonome Fläche Inhalte relativiert und eigene Regeln aufstell. Die Worte auf den Bildern - JOHNNY, NOTHING - haben genauso wie die Motive - SUNGLASSES, HIGH HEELS (BLUE) - in ihrer Isolation und Arbitrarität jedoch nichts mehr von der augenzwinkernden Transgression eines Indiana oder Warhol an sich. Wiederum ergeben sie auf der inhaltlichen Ebene keinen Diskurs, im Höchstfall lassen sie als Zitate eine historische Referenz zu.

Auch formal scheinen sie in ihrer cleanen Neutralität nicht an irgendwelche spezifisch malerischen Probleme anknüpfen zu wollen, sondern sich vom Medium unabhängig mit Bildern auseinander zu setzen. Die Schrift wird nicht durch irgendwelche Fragmentierungen oder Verzerrungen verfremdet, sondern sie ist so ausfüllend ins Rechteck gesetzt, dass sie sich nicht mehr auf diesem befindet und es sozusagen erst zusammenhält. So werden die Bilder nicht in Vordergrund und Hintergrund aufgeteilt, die Räume zwischen den Buchstaben sind gleichberechtigte Flächen, das Tafelbild als Objekt wird zum Verschwinden gebracht. Diese Randlosigkeit wird zum immer zentraleren Moment in der Malerei von Sarah Morris.

(Text: Martin Prinzhorn; Auszug aus einem im Parkett,
Nr. 61/2001 erschienenen Artikel)

Ausstellungsdauer: 12.4. - 11.5.2002
Oeffnungszeiten: Di-Fr 13 - 18 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr

Galerie Meyer Kainer
Eschenbachgasse 9
A-1010 Wien
Tel +43 (1) 585 72 77
Fax + 43 (1) 585 75 39
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