© Stefan Banz

"ohne Titel", 2001
Farbfotografie, 150 x 225 cm


Stefan Banz
A Bottle of Blues



Stefan Banz ist eine feste Grösse im Schweizer Kunstbetrieb. Neben seiner künstlerischen Arbeit, die in allen wichtigen Ausstellungsinstitutionen des Landes gezeigt wurde (Kunsthaus Zürich, Migros Museum, Kunstmuseum Luzern, MAMCO Genf etc.), war er schon früh auch im institutionellen Bereich tätig. Er war Mitbegründer und Leiter der Kunsthalle Luzern, veröffentlichte eine Reihe kunsttheoretischer Beiträge und ist seit 2001 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. Spuren dieser theoretischen und praktischen Auseinandersetzung finden sich in seinem gesamten künstlerischen Werk. Es umfasst heute Fotografien, Videos, Installationen und Malereien.

Die Austellung "A Bottle of Blues" zeigt zehn grossformatige Fotografien aus den letzten beiden Jahren. Es sind Aufnahmen aus seinem unmittelbaren Lebensbereich. Sie zeigen vor allem seine Familie, aber auch Landschaften, Gegenstände und Naturansichten.

Stefan Banz' Fotografien - der Ausstellungstitel "A Bottle of Blues" weist die Richtung - bewegen sich zwischen Nonchalance und Melancholie. Es sind Bilder jener Augenblicke, in denen sich Zufall und Scharfsicht verbinden und das verborgene Mysterium der Wirklichkeit in seiner seltsamen Vieldeutigkeiten sichbar wird.

In den Porträts konzentriert sich Stefan Banz auf das Festhalten von Menschen aus dem alltäglichen, bürgerlichen Umfeld. Er gibt Einblick in einen Mikrokosmos, in dem wir uns alle widergespiegelt sehen können. Die Bilder mit Landschafts- und Naturelementen haben ein grösseres Mass an Melancholie und Romantik und lassen uns ein wenig von dem Verfall spüren, von dem Schönheit heute bedroht ist. Immer wieder sind wir auch mit ungewöhnlichen Perspektiven konfroniert, die uns Grosses klein oder Kleines gross erscheinen lassen und dadurch nicht nur eine Entfremdung provozieren, sondern grundsätzliche Fragen hinsichtlich des Mediums Fotografie und ihrem Wirklichkeits- und Wahrheitsgehalt stellen.

Seine Fotografien sind deshalb keine autobiografischen Aufnahmen zur Erinnerung an private Augenblicke, sondern Arbeiten, die stets über sich selbst hinausweisen. Überall gibt es Hinweise auf Geschichte, Literatur, Musik und Film. Der Künstler lädt uns ein, an einem raffinierten Spiel mit der Wirklichkeit teilzunehmen, mit verborgenen symbolischen Botschaften und ironischem Augenzwinkern, und er fordert uns auf, Bildern grundsätzlich zu misstrauen.

Stefan Banz' Arbeiten sind Blow-up's von Schnappschüssen, ein 1/125-Sekundenbruchteil eines erlebten Augenblicks, der das Davor und das Danach nicht erkennen lässt. Der Betrachter bleibt allein mit diesem "abstrakten" - aus seinem Kontext gerissenen, trügerischen - Ausschnitt und muss aufpassen, nicht auf eine falsche Fährte gelockt zu werden.


Ausstellungsdauer: 17.1. - 1.3.2003
Öffnungszeiten: Mi-Fr 11 - 19 Uhr
Sa 11 - 15 Uhr und nach Vereinbarung


Galerie Michael Zink
Theresienstrasse 122a
(Rückgebäude)
D-80333 München
Telefon +49 89 / 523894 49
Fax +49 89 / 523894 55
E-Mail info@galeriezink.de

www.galeriezink.de


zum Seitenanfang