Stephen Barker: Nightswimming

Stephen Barker - nightswimming NYC 1993/94
Christoph Wachter - 94 Radierungen


Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus der Serie "nightswimming NYC 1993/94" des amerikanischen Künstlers Stephen Barker und die ebenfalls 1994 entstandenen Radierungen von Christoph Wachter. Zu beiden Werkgruppen sind Bücher erschienen; 1994 in der Edition Schedler das Buch "Dreissig Radierungen und ein Gespräch weder über Kunst noch Pornographie" von Christoph Wachter und in diesem Jahr bei Twin Palms Publishers der grossformatige Fotoband ,nightswimming' von Stephen Barker. Stephen Barkers Fotografien zeigen menschliche Gestalten in der Dunkelheit. Mit Restlicht fotografierte er in New Yorker Sexkinos Männer, die miteinander anonymen Sex haben.

Christoph Wachters 94 Radierungen, deren Sujets die Grösse von Briefmarken oder einem Kleinbildnegativ haben, zeigen Szenen sadomasochistischer Sexualität, in der Art, wie auf Pornovideokasetten oder Sexmagazinen auf deren Inhalt hingewiesen wird.

Die Gegenüberstellung der beiden Werkgruppen in einer Ausstellung hat Gründe. Zunächst ist da die Gleichzeitigkeit, in der zwei Künstler mit unterschiedlichen Medien und an verschiedenen Orten einen provokativen Inhalt benutzen, um ein formales künstlerisches Problem zu bearbeiten. Entsprechend interessant ist die Rezeption dieser Werke in der Öffentlichkeit und die Schwierigkeiten, die sich ergeben haben, die Werke zu vermitteln. In beiden Fällen hat sich der Diskurs der Kunst weitgehend ignorant gegenüber dem künstlerischen Anspruch verhalten, dafür wurden die Inhalte aufgegriffen und in den Kontext der AIDS-Problematik gestellt. Das gesellschaftspolitische Interesse an den Arbeiten auf dem Hintergrund von AIDS ist nicht verfehlt; nightswimming weist darauf hin, dass es trotz Kampagnen für Safer Sex, trotz Information und Erziehung eine "dunkle" Seite gibt, die nicht zu erhellen ist. Barkers Fotografien lassen diese "Dunkelheit" erahnen. Das ist die grossartige Leistung dieser Arbeit: das Erscheinenlassen des Ausgeschlossenen, des Unsichtbaren, des Verdrängten. Wachters Arbeiten deuten in dieselbe Richtung.

Ausstellungsdauer: 23.8. - 30.9.2000
Oeffnungszeiten: Di-Fr 12 - 18 Uhr, Sa 11 16 Uhr

Galerie Patrik Schedler
Josefstrasse 53
8005 Zürich
Telefon: 01 440 61 20
Fax: 01 440 61 21
E-Mail: zurich@schedler.ch

www.schedler.ch


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