© Johanna Schwarz

Johanna Schwarz: Bezugnehmend auf das Courbet-Gemälde "La Barque" aus dem Besitz des Museums besteht die Arbeit von Johanna Schwarz aus einem Ruderboot und einer Stereoanlage, die die Umgebung mit Meeresgeräuschen untermalt.


Sukûn / Stille
Über den Wunsch und Mühsal Kunst zum Beruf zu machen


Ragip Basmazölmez, Alfred Biolek, Christoph Dettmeier, Helmut Dick, Luka Fineisen, Dirk Fleischmann, Piero Golia, Katharina Fritsch, Eva-Maria Kollischan, Henning Maier-Jantzen, Stefan Römer, Johanna Schwarz, Thomas Locher, Dirk Schlichting, Fabian Weinecke


"Sukûn" ist ein Begriff aus dem Arabischen und bedeutet "Stille".


Stille und Konzentration sind elementare Voraussetzungen für die Umsetzung der Kreativität von Kunstschaffenden. Diese können aber die meisten jungen Künstlerinnen und Künstler nicht finden, da ihre lebensnotwendigen Nebentätigkeiten von ihnen enorme Opfer und Energie fordern. So sieht das Projekt "Sukûn" vor, das Publikum zu informieren, unter welch schwierigen Bedingungen junge Menschen leben, wenn Sie den Wunsch haben Kunst zum Beruf zu machen. Das Projekt will damit die Produktionsverhältnisse der zeitgenössischen Kunst untersuchen.


In Anlehnung an die oftmals von den jungen Kunstschaffenden geleisteten Aushilfstätigkeiten, werden dem Publikum verschiedene Projekte präsentiert, die diesen Sachverhalt - vielfach ironisch - reflektieren. Auch der Kurator der Ausstellung bietet stundenweise eine Dienstleistung an (Honorar 150 Euro): Beurteiler von Kreativität. Er lässt sich mieten, um interessierten Personen Rückmeldung über Ihre Arbeiten zu geben.


Stille und Ruhe wird aber nicht nur von den Kunstschaffenden bei der Konzeption und Durchführung ihrer Werke, sondern auch von den Betrachtern bei der Aufnahme der Objekte benötigt. "Sukûn" wird temporäre Beiträge junger Kunstschaffender präsentieren, die im alltäglichen Leben der Essener Bevölkerung erscheinen. (z.B. Interventionen an der äusseren Architektur des Museum Folkwang, Gestaltung von EVAG-Fahrkarten oder die Bearbeitung der Steine des Essener Kulturpfandes.) Diese Projekte werden zwar im ersten Moment eine kurze Irritation des Betrachters auslösen, durch die anschliessende Auseinandersetzung mit den Werken können die Rezipienten aber für einen Moment zur Ruhe kommen.


An diesen kommunikativen Plattformen können die Kunstschaffenden mit dem Publikum über ihre Arbeit und Lebensbedingungen sprechen.


Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Süd umgesetzt, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich mit aktueller Gegenwartskunst zu beschäftigen und sich ein eigenes Bild von künstlerischen Berufen zu machen.


Ein Projekt der Mobilen Städtischen Galerie im Museum Folkwang.


In Kooperation mit der Entwicklungs-Gesellschaft Zollverein, Essen, der EVAG, Essen, der Firma Deko-Hölter, Essen, der Gesamthochschule Süd, Essen, dem Kinderbüro der Stadt Essen, dem Kulturpfad, Essen, dem Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW, Düsseldorf, dem Restaurant Tablo, Essen, dem Tiefbauamt der Stadt Essen, und dem Zentrum für Türkeistudien, Essen.


Ausstellungsdauer: 19.9. - 2.10.2003
Oeffnungszeiten: Di-So 10 - 18 Uhr, Fr 10 - 24 Uhr
Mo geschlossen


Städtische Galerie im Museum Folkwang
Goethestrasse 41
D-45128 Essen
Telefon +49 201 88 45 314

www.museum-folkwang.de