ohne Titel, 2003 © VG Bild-Kunst, Bonn 2004 Thomas Rentmeister Zwischenlandung Das Werk des in Berlin und Köln lebenden Thomas Rentmeister (Jahrgang 1964) belegt eine eigenständige Position in der aktuellen Kunst. Geradezu klassisch erscheint der präzise Umgang mit Volumen im Raum, die spezifische Wahl der Materialien und die sensible Behandlung von Oberflächen. Das Spektrum der Materialien reicht von Nuss-Nougat-Creme, Zucker, Papiertaschentüchern oder Babycreme bis hin zu ausgedienten Kühlschränken. Während die Fugen der zu blockartigen Architekturgebilden zusammengefügten Kühlschränke mit weisser Babycreme malerisch verspachtelt werden, nehmen die runden Formen der spiegelglatt polierten Polyesterskulpturen das Licht auf und reflektieren den gesamten Umraum. Rentmeisters Skulpturen bieten reizvolle taktile Oberflächen, die trotz ihrer Referenzen an die Minimal Art eine starke sinnliche Präsenz besitzen. Wenn etwa der frische Geruch der Babycreme auf einen sorgfältig gestapelten Kubus aus 2800 Packungen Papiertaschentücher trifft, werden Erinnerungen an Kindheit und Spiel, laufende Nasen und frische Windeln wach. Stets werden der ästhetischen Erscheinung der Objekte emotionale Elemente infiltriert, die subtil und mit leisem Humor die Kunst an das reale Leben zurückbinden. Für die Ausstellung "Zwischenlandung" hat Thomas Rentmeister sechs neue Skulpturen geschaffen, für den grossen Oberlichtsaal der Kunsthalle Nürnberg ist eine neue raumbezogene Installation mit mehr als 100 entkernten und gereinigten Kühlschränken geplant. So wandern die ehemals funktionalen Gegenstände nicht auf den Schrottplatz, sondern legen eine präzise vorbereitete Zwischenlandung im Kunstraum ein - im Spannungsfeld zwischen Architektur, Malerei und Skulptur. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit dem ersten umfassenden Überblick über das gesamte bisherige Werk von Thomas Rentmeister im Verlag Hatje Cantz (66 Abbildungen, Texte in deutscher und englischer Sprache). Auf Einladung von Thomas Rentmeister zeigen Sim&Nic (geb. 1977, Prien am Chiemsee, leben und arbeiten in Berlin) im Projektraum ihre aktuelle Produktion "Rosenkohl". Ausstellungsdauer: 22.7. - 26.9.2004 Öffnungszeiten: Di-So 10 - 18 Uhr, Mi 10 - 20 Uhr, Montag geschlossen Kunsthalle Nürnberg Lorenzer Strasse 32 D-90402 Nürnberg Telefon +49 911 231 2853 Fax +49 911 231 3721 Email kunsthalle@stadt.nuernberg.de www.kunsthalle.nuernberg.de |