© Patty Chang

Patty Chang: Melons (At a Loss), 1998
C-print
Courtesy of Kustera Tilton Gallery, New York


It's Time For Action (There's No Option)
About Feminism

Patty Chang
, Cosey Fanni Tutti, Mary Beth Edelson, Mathilde ter Heijne, Manon, Yoko Ono, Pipilotti Rist, Katharina Sieverding, Annie Sprinkle


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Der Ausstellungstitel "It's Time For Action (There's No Option)" zitiert den gleichnamigen, im Jahr 2000 von Yoko Ono aufgenommenen Song und steht für die gemeinsame Haltung der in der Gruppenausstellung gezeigten Künstlerinnen. Die Ausstellung versammelt Arbeiten verschiedener Generationen, die sich durch eine selbstbewusste, nonkonformistische Position auszeichnen. Die japanische Künstlerin Yoko Ono setzte sich seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeiten in den frühen 1960er Jahren, vor der späteren offiziellen Begriffsprägung des Feminismus, kritisch mit geschlechterspezifischen Rollenmustern auseinander und lehnte sich gegen verstaubte gesellschaftliche, hierarchische und patriarchale Strukturen auf. Dabei mied sie den Begriff des Feminismus - selbst in seiner Hochblüte in den 1970er Jahren. Sie kämpfte wie viele der gezeigten Künstlerinnen für die Auflösung und Dekonstruktion von Grenzen im künstlerischen, gesellschaftlichen und politischen Bereich und plädierte im Beauvoirschen Sinne für die Akzeptanz vieler Identitäten.


Die Künstlerin Katharina Sieverding (*1944) ist bekannt durch ihre grossformatigen Fotografien wie auch für Arbeiten, die auf dem Gebiet der Body Art, der Performance und des experimentellen Films anzusiedeln sind. Sieverding hat bereits in den 1970er Jahren entgegen der Auffassung vieler KünstlerInnen, welche die Fotografie als reines Dokumentationsmittel von Aktionen und Performances verstanden, diese für sich entdeckt und zum Hauptmedium gemacht. Thematisch komplex und vielschichtig kreisen ihre fotografischen Arbeiten um Fragen der Identität und des Subjekts im Geflecht gesellschaftlicher Strukturen - auch genährt aus dem Kontext des Feminismus, wenn sie mit Geschlechter- und Rollenverschiebungen experimentiert.


Meist im Mittelpunkt ist der selbstreflexive Blick auf ihre eigene Physiognomie. Ihre Arbeiten stehen im Schnittpunkt zwischen Gesellschaft und Individuum und reagieren präzise auf herrschende gesellschaftliche Zustände. Mit provokativen Bildern wie "Deutschland wird deutscher", in dem sie auf rechtsradikale Vorfälle nach dem Mauerfall reagierte, provozierte Sieverding einen politischen und öffentlichen Skandal. Die Arbeit "Transformer" (1973) zeigt in Doppelbelichtung das Konterfei der Künstlerin, das sich mit demjenigen ihres Partners Klaus Mettig überlagert, und kreiert so ein fiktives androgynes Gesicht, welches durch unterschiedliche Belichtungen, Posen und Kontraste kontinuierlich verändert wird. Bei jeder minimalen Veränderung zeigt sich dabei eine neue Facette des Ausdrucks. Das Gesicht erscheint als sphinxartige, gespenstische Maske oder androgyne, unbestimmte Wesenheit, begriffen in unentwegter Transformation wechselnder Identitäten.


Die Künstlerin Mathilde ter Heijne (*1969) arbeitet vor allem mit Video und Installationen und interessiert sich für psychologische und sozialpolitische Themen, kollektive Dramen und Tragödien, in denen im Kernpunkt meist das weibliche Subjekt steht. Das Verknüpfen von Fiktion und realem Dokumentationsmaterial zu einer brüchigen Narration zieht sich strategisch wie ein roter Faden durch das Werk der Künstlerin. Der Titel der Arbeit "Women To Go" (2005) ist wörtlich zu verstehen: Die Besucher können zwischen über 300 Postkartenmotiven wählen und einige Exemplare mit nach Hause nehmen. Die Vorderseiten der Karten zeigen Porträtfotografien anonymer Frauen, die zwischen 1800 und 1900 lebten oder geboren wurden. Auf der Rückseite sind Kurzbiografien von Frauen aus derselben Epoche nachzulesen, deren Leben für die damalige Zeit als aussergewöhnlich bezeichnet werden kann. Die Arbeit wirft die Frage auf, warum Frauen trotz grosser Leistungen in der Geschichtsschreibung keinen angemessenen Platz gefunden haben. Da Bild und Biografie nicht zueinander gehören, wird zusätzlich darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um konstruierte Vorbilder für Frauen von heute handelt, die einmal mehr kostenlose Produkte im Warenkreislauf sind.


Mary Beth Edelson (*1933) gehört zu den Künstlerinnen, deren Werk am pointiertesten feministischen Auseinandersetzungen verpflichtet ist. Edelson arbeitet medien- und themenübergreifend; das Untersuchen von nicht traditionellen Repräsentationsformen der Frau und des weiblichen Körper bildet den Hauptgegenstand ihrer künstlerischen Praxis. Edelsons Werke weisen sich aus durch eine sehr persönliche visuelle und textuelle (Meta-)Sprache; sie arbeitet mit Strategien der Aneignung von gefundenem Bildmaterial, welches sie neu gestaltet und dekontextualisiert. Die sie beschäftigenden Inhalte verhandelt sie stets auf einer humorvollen Ebene. Keltische Mythen, Philosophie, spirituelle Themen, europäische Kunstgeschichte, politische und feministische Theorien sowie die Diven des Hollywood-Films finden Eingang in ihre Arbeiten und werden demontiert, dekonstruiert und neu kontextualisiert. In der berühmten Arbeit "Some Living American Woman Artist / Last Supper" (1972), welches sich als Vorlage Leonardo Da Vincis "Abendmahl" aneignet, schnitt Edelson die Köpfe der männlichen Figuren aus und ersetzte diese durch Köpfe von Künstlerinnen. Damit wird das männliche Heilige deterritorialisiert, die dem Männlichen vorgehaltene Domäne des Göttlichen und des Erhabenen eingenommen und auf reale Zustände institutionalisierter Religion und deren patriarchalische Strukturen aufmerksam gemacht.


Die Schweizer Künstlerin Manon beschäftigt sich seit 1974 mit den Themen der Identität und Selbstdarstellung. Manon (re)präsentiert sich selbst durch und mit Requisiten, Insignien und Environments, die ihren persönlichen Kosmos vermitteln. Die Liberalisierung der Sexualität und die Befreiung von gesellschaftlichen Regeln sind Grundpfeiler ihrer Arbeit. Manon, die sich nebst ihren Environments als eine der ersten Performance-Künstlerinnen der Schweiz einen Platz in der Kunstgeschichte eroberte, nahm oft selbst an ihren Inszenierungen teil oder aber setzte bis zu 60 Statisten und Statistinnen in verschiedenen Rollen ein.


"Das lachsfarbene Boudoir", 1974 entstanden, war Manons allererste Kunstaktion und wird erstmals für die Ausstellung im migros museum für gegenwartskunst rekonstruiert. Das Boudoir ist die Nachbildung von Manons (damaligem) Schlafzimmer, welches die Künstlerin öffentlich gemacht hatte. Die Zurschaustellung eines intimen Raumes seitens einer Künstlerin war seinerzeit - in der männlich dominierten Kunstwelt - eine beispiellose Aktion und Provokation, die durch die Bezeichnung des Raumes als "Boudoir" noch überspitzt wurde: Historisch gesehen ist das Boudoir der Inbegriff einer weiblichen Architektur und als private Rückzugsmöglichkeit Pendant zum Herrenzimmer. Das Boudoir, nach der Wende zum 20. Jahrhundert allmählich verschwunden, ist ein Raum, welcher die Intimität des Weiblichen idealisiert und verkörpert und ein Panoptikum einer femininen Topografie aufzeigt. Manons kabinettartiger, üppig ausgekleideter und erotisch aufgeladener Raum zeigt durch die persönlichen Briefe und Fotografien das autobiografische Moment, welches den Raum zur architektonischen Verkörperung von Manon werden lässt.


Cosey Fanni Tutti (*1951), die als Fotomodell für Männermagazine und als professionelle Striptease-Tänzerin gearbeitet hat, schafft aus diesen in der Sexindustrie gemachten Erfahrungen und den damit verbundenen Implikationen heraus ihre künstlerischen Arbeiten. International bekannt wurde die Künstlerin mit "Throbbing Gristle", einer Industrial/Noise-Band, wie auch seit den frühen 1970er Jahren als Mitglied der Performance-Gruppe COUM. Die Gruppe provozierte das britische Publikum und die Kunstszene mit politischen und sexuellen Überschreitungen, die 1976 mit der skandalträchtigen und legendären Ausstellung "Prostitution" im Londoner ICA ihren Höhepunkt fanden. Hier zeigte Tutti die als Nacktmodell entstandenen, in Magazinen publizierten Bilder und bezeichnete diese legitimatorisch als "Performance Art". Damit wurden die Bilder einerseits in den Status eines Kunstwerks erhoben, und gleichzeitig wurde Kunstkritik geübt. Tutti, die ihre Arbeit als Pin-up-Modell als Rollenspiel versteht, beschäftigt sich in ihrem Schaffen mit Begrifflichkeiten wie Authentizität und Maskerade und der Konstruktion multipler weiblicher Identitäten. Tuttis Einzelwerk stiess bei der Kritik auf Unverständnis: Von männlichen Kritikern wurde ihre Arbeit marginalisiert - von feministischen Kritikerinnen für kontraproduktiv befunden.


Die multimedial agierende Künstlerin Annie Sprinkle (*1954) wurde bekannt durch ihre Performance "Public Cervix Announcement" bei der sie das Publikum einlud, ihren Gebärmutterhals mittels Spekulum und Taschenlampe zu betrachten um "den weiblichen Körper zu entmystifizieren". Sprinkle, die Kunst und Pornografie miteinander verbindet, arbeitet meist explizit mit ihrem eigenen Körper und vermochte sowohl im subkulturellen Kunstbetrieb als auch in der Mainstream-Szene kontroverseste Diskussionen zu provozieren. Sprinkle erforscht und erkundet Sexualität in all ihren Formen. Ihre Erkenntnisse macht sie in ihren Filmen, fotografischen Arbeiten, Performance-Darbietungen wie auch in Workshops und Lesungen zugänglich. Sprinkle setzte sich ausserdem für die Rechte von Sexarbeiterinnen und deren Gesundheitsvorsorge ein. Auch war sie eine der zentralen Protagonistinnen der feministischen "Sex-Positive"-Bewegung in den 1980er Jahren.


In ihrer Kunst setzt sich Annie Sprinkle stets auf einer humorvollen Ebene mit dem Thema der Sexualität auseinander - gewissermassen dem Dadaismus und der Fluxus-Bewegung verpflichtet, welche sie selbst als Motivation für die Weiterführung ihrer bisherigen Arbeit in der Pornoindustrie in die Kunst angibt. Als Strategie umschreibt sie zum Beispiel ihren Beruf "Hure" als ehrenhaft und kehrt damit die historisch verletzende Konnotation des Begriffs um. In der schwarzweissen Fotoserie "Bosom Ballet" formt Annie Sprinkle mit ihren in schwarze Opernhandschuhen gekleideten Hände ein imaginäres Ballet mit ihren Brüsten. Der manierierte und kunstvolle Umgang mit ihrem Busen verwandelt ihren Oberkörper in einen skulpturalen, ästhetisierten Torso. Die Fotoarbeit ist aus ihrer gleichnamigen Performance-Show heraus entstanden, in der Sprinkle ihre Brüste zu Musik jeweils tanzen liess.


Pipilotti Rist (*1962), seit Mitte der 1980er Jahre Pionierin auf dem Gebiet der Schweizer Videokunst, ist bekannt durch ihre mittels technischer Effekte farblich und akustisch verfremdeten Filme. Ihre Arbeiten kennzeichnen sich durch die Freude an optischer, akustischer und haptischer Sinnlichkeit. Rist hat in ihrer Videokunst schon früh Themen wie Sexualität, Geschlechterdifferenz und der weibliche Körper aufgegriffen und sich in den feministischen Diskurs eingeordnet. International bekannt wurde sie mit der Video-Arbeit "Pickelporno" (1992) in der das Thema um den weiblichen Körper und dessen Erregung kreist: Die Kamera bewegt sich sehr dicht an den Körpern eines nackten Paares entlang - die kameratechnische Hummelflug-Ästhetik wurde zum Kennzeichen von Rists filmischem Schaffen. Der Film war für Rist ein Ansatz mit einer femininen Pornografie zu experimentieren.


In der installativ gezeigten Videoarbeit "(Entlastungen) Pipilottis Fehler" (1988) verhandelt Rist den ewigen Kampf nach einer, nie zu erreichenden, inneren und äusseren Vollkommenheit und dem Versuch aus dieser quälenden Unbefriedigung und dem Schuldgefühl durch Imperfektion - auferlegt durch das gesellschaftliche Machtgefüge aus Normativität, Regelwerk und Zwang - zu entrinnen. Drei Szenarien stellen diese Versuche der Flucht und die Ausweglosigkeit dieses Strebens dar, wenn die weibliche Figur vergeblich versucht Hindernisse zu überwinden wie über einen Zaun zu klettern, die sie ins Wasser des Schwimmbeckens eintauchende Hand zu überwältigen und den, an psychoanalytisch gebundene Vorstellungen von Hysterie als körperliche Übersetzung einer unbefriedigten, weiblichen Psyche, Entrinnungsversuch durch Ohnmacht. Die Akzeptanz dieses Kampfes wie der eigenen Fehler wird in der Arbeit als mögliche Lösung markiert.


Die japanische Künstlerin Yoko Ono (*1933) veranstaltete bereits in den 1950er Jahren Happenings und Performances und zählte als Avantgardekünstlerin zu einer der treibenden Kräfte der Fluxus-Bewegung. Viele ihrer Arbeiten sind auch in den Zusammenhang von Kunstrichtungen wie der Concept Art und der Body Art zu stellen. Die Diversität ihrer Arbeiten zeigt, wie Ono immer versucht hat klassische Gattungsgrenzen innerhalb der Künste aufzubrechen und neu zu formulieren. Eine ihrer bekanntesten Arbeiten ist die Performance "Cut Piece" (1964/65) in der Yoko Ono emotionslos und passiv in traditioneller japanisch-weiblicher Pose vor das Publikum kniete und dieses aufforderte mit einer Schere ein Stück ihrer Kleidung abzuschneiden, bis sie beinahe nackt war. Damit sicherte sie sich in der Kunstgeschichte der Performance einen Platz und nahm inhaltlich Bezug auf den geschlechterspezifischen Blick. Die Performance wird heute als protofeministischer Konzeptualismus beschrieben.


Der Song "Walking On Thin Ice" wurde von Yoko Ono gemeinsam mit John Lennon - kurz vor seiner Ermordung - 1980 in New York für das Album "Double Fantasy" produziert. 1981 wurde der Song als Single aus dem Album ausgekoppelt und katapultierte sich innerhalb kurzer Zeit in die Top 10 der U.S. Charts und wurde so zu Onos "Pop Masterpiece". Der energetische Song ist eine Mischung aus kühlem "New Wave" und durch den eingängigen Bass- und Rockgitarrenbeat auch aus "Dance". Das Video zeigt Ono im winterlich grauen New York. Immer wieder sind private Aufnahmen der Lennon-Familie hinein montiert. Die intimen, voyeuristischen Bilder aus der Partnerschaft mit Lennon kontrastieren mit dem kühlen Sound des Songs und der tristen Atmosphäre der urbanen Umgebung und schaffen eine emotional geladene Stimmung.


Die Künstlerin Patty Chang (*1972) wurde bekannt für ihre Solo-Performances, in welchen das psychologische Innere und das physische Äussere des Körper im Mittelpunkt stehen. Chang führt in den Performances jeweils alltägliche Tätigkeiten aus, die sie dekontextualisiert und jeweils knapp über die Grenzen des visuell Erträglichen ausdehnt. Der Betrachter oszilliert dabei zwischen Ekel und Voyeurismus. In der Video-Arbeit "Melons (At a Loss)" von 1998 blickt Chang - gekleidet in einem engen Mieder - frontal in die Kamera und erzählt von ihrer an Brustkrebs verstorbenen Tante. Mit einem Messer schneidet sie das eine Körbchen des Büstenhalters durch, anstatt eines verstümmelten Busen wird jedoch eine aufgeschnittene Melone sichtbar. Diese beginnt sie geräuschvoll mit einem Löffel auszuhöhlen und isst deren Fleisch, angestrengt weiter sprechend. Die Melonenfrüchte funktionieren als metaphorische Zeichen- und Assoziationsträger, wobei der Körper mit seiner Repräsentation verschränkt ist und die Handlung an sich grotesken Charakter annehmen lässt.


Ausstellungsdauer 26.8. - 22.10.2006

Oeffnungszeiten Di/Mi/Fr 12 - 18 Uhr, Do 12 - 20 Uhr
Sa/So 11 - 17 Uhr


migros museum für gegenwartskunst
Limmatstrasse 270
8005 Zürich
Telefon +41 044 277 20 50
Fax +41 044 277 62 86
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It's Time For Action (There's No Option)
About Feminism

Patty Chang
, Cosey Fanni Tutti, Mary Beth Edelson, Mathilde ter Heijne, Manon, Yoko Ono, Pipilotti Rist, Katharina Sieverding, Annie Sprinkle


The exhibition title "It's Time For Action (There's No Option)" quotes Yoko Ono's song of the same name recorded in 2000 and stands for the common attitude shared by the female artists of the group exhibition. The exhibition has gathered works of various generations that have distinguished themselves by dint of a self confident, non conformist position. From the beginning of her artistic activity in the early 1960s, before the official term feminism became currency, the Japanese artist Yoko Ono dealt with gender specific role patterns and rebelled against the outmoded hierarchical and patriarchal structures. Nonetheless she avoided the term feminism - even during its heyday in the 1970s. But she fought, as with many of the artists whose works are exhibited here, for the abolishing and deconstruction of boundaries in artistic, societal and political areas, and pleaded in a Beauvoirian sense for the acceptance of many identities.


The artist Katharina Sieverding (*1944) is known for her large format photographs as well as for works which can be positioned in the fields of Body Art, Performance and experimental film. Already in the 1970s Sieverding, contrary to the ideas of many artists who regarded photography purely as a documentary means for actions and performances, had discovered photography for herself and used it as a major medium. Thematically complex and multi-layered, her works revolve around questions of identity and the subject in the weave of societal structures - also fed from the context of feminism, when she experiments with gender and role displacement.


Usually at the centre is a reflexive gaze at her own physiognomy. Her works deal at the intersection point between society and the individual, reacting precisely to prevailing societal conditions. In provocative images such as "Deutschland wird deutscher" (Germany becomes more German) in which she reacted to incidents involving right wing extremists after the Fall of the Wall Sieverding provoked a political and public scandal. The work "Transformer" (1973) is a double exposure displaying a likeness of the artist, superimposed with that of her partner Klaus Mettig creating a fictive, androgynous face, which by dint of various exposures, poses and contrasts, continually changes. With each minimal change a new facet of expression is revealed. The face appears sphinx-like, a ghostly mask or androgynous, indeterminate essence, in the process of an incessant transformation of changing identities.


Mathilde ter Heijne (*1969) works primarily with video and installations and is interested in psychological and socio-political subjects, collective dramas and tragedies, in which the essential point is invariably the female subject. The linking of fiction and real documentary material to a broken narration winds strategically though the artist's work, like a red thread. The title of the work "Women To Go" (2005) can be understood literally: the visitors can choose between 300 postcard motifs and take some copies with them. The front side of the card shows portrait photographs of anonymous women who lived or were born between 1800 and 1900. On the rear side can be read brief biographies of women from the same epoch, lives which, for those times, can be described as remarkable. The work throws out the question, why is it that women, in spite of great achievements in historiography have not found an adequate place within it. As the image and biography do not belong to one another, an additional point becomes clear regarding the constructed models for woman of today who, once again, are free products circulating in the world of commodities.


Mary Beth Edelson (*1933) is one of the female artists whose work is bound up in the most pointed feminist debate. Edelson works intensely on general themes and media: the investigation of non-traditional forms for the representation of women and the feminine body shapes the major theme of her artistic work. Edelson's works are distinguished by a personal visual and textual (meta) language: she implements strategies of the appropriation of found image materials which are then used and decontextualised. She handles the content she chooses at a humorous level. Celtic myths, philosophy, spiritual themes, European art history, political and feminist theories as well as the Hollywood film divas all find ways into her work, where they are disassembled, deconstructed and newly contextualised. In the famous work "Some Living American Woman Artist / Last Supper" (1972), in which she acquires Leonardo Da Vinci's "Last Supper" as a model, Edelson cuts the heads of the male figures out and substitutes them with the heads of female artists. Here the male saints are deterritorialised, the received, male authorised domain of the divine and the heavenly is revealed and the real conditions of institutionalised religion and its inherent patriarchal structures are drawn inextricably to attention.


Swiss artist Manon has concerned herself since 1974 with themes of identity and self presentation. Manon (re)presents herself through and with props, insignia and environments, which convey her personal cosmos. The liberalisation of sexuality and the liberation from societal rules are the foundation pillars of her work. Through her environments Manon attained a place in art history as one of the first Swiss female performance artist and often took part in her own performances or employed up to 60 male and female extras in various roles.


Created in 1974 her "Das lachsfarbene Boudoir", (The Salmon-coloured Boudoir) was her very first art action and has been reconstructed for the first time for the exhibition in the migros museum für gegenwartskunst. The boudoir is a replica of Manon's bedroom (at that time) which the artist made public. Then the displaying of the intimate space of a female artist was - in the male-dominated art world - an unprecedented action and provocation, which was made even more acute by giving the space the title "Boudoir": in historical terms the boudoir was the embodiment of feminine architecture and as a possible private retreat, served as a pendant to the male study. The boudoir, which at the turn from the 19th to the 20th century, gradually disappeared, had been a room that idealised and embodied the intimacy of the feminine - a panopticon of feminine topography. Manon's cabinet like, luxuriously lined and erotically charged space reveals, via letters and photographs, the autobiographic moment which transforms the room into an architectonic embodiment of Manon.


Cosey Fanni Tutti (*1951), has worked as a photo model for men's magazines and as a professional strip tease artist, makes of her experiences in the sex industry and the implications bound up in them her artistic works. The artist became internationally renowned with "Throbbing Gristle", an industrial noise band, as well as for being a member in the early 1970s of the performance group COUM. The group provoked both the British public and the art scene with political and sexual transgressions, which reached a highpoint in 1976 with the legendary exhibition at the London ICA "Prostitution". Tutti displayed images of herself as a nude model published in magazines and designated them legitimate "Performance Art". In so doing the images on the one hand are raised to the level of artwork and simultaneously practice a kind of art criticism. Tutti, who understood her work as pin up model as role-play, concerns herself in her art with terms such as authenticity and masquerade and the construction of multiple feminine identities. Tutti's individual work met with incomprehension by the critics: it became marginalised by male critics - feminist critics found it counter productive.


The multimedia artist Annie Sprinkle (*1954), became known in the art world through her performance "Public Cervix Announcement", in which she invited the audience to observe the neck of her uterus by means of a speculum and hand torch in order to "demystify the female body". In linking art and pornography and working most explicitly with her own body Sprinkle provoked the most controversial discussion in the sub cultural art establishment as well as in the mainstream scene. Sprinkle researches and investigates sexuality intensely in all its forms. Her findings are made accessible in her extraordinary films, photographic works, performance shows as well as in workshops and readings. Additionally Sprinkle campaigns for the rights of sex workers and their health care. She was one of the central protagonists in the feminist "Sex-Positive" movement of the 1980s.


Her artistic work remains indebted in some measure to the humorous and ironic levels of Dada and the Fluxus movement, which she herself has stated has been the motivation for the continuation in art of her former work in the porn industry. She, as a strategy, rewrites her own profession of "whore" as honourable and thus turns the historically injurious connotations of the term playfully around. In the black and white photo series "Bosom Ballet" Annie Sprinkle, her hands clad in black opera gloves, forms an imaginary ballet with her breasts. The mannered and artificial interaction with her breasts transforms her upper body into a sculptural, aestheticized torso. The photographic work was created from her Performance show of the same name in which Sprinkle set her dancing breasts to music.


Since the mid 1980s Pipilotti Rist (*1962), has been a pioneer in the field of Swiss video art, known for producing acoustic and colour alienated films, via technological effects. Her works are distinguished by a delight in optical, acoustic and haptic sensuality. Quite early on in her video work Rist took up themes like sexuality, gender difference and the feminine body and situated herself within the feminist discourse. She became internationally renowned with "Pickelporno" (1992), which revolves around the theme of the feminine body and sexual arousal: the camera moves very closely along the bodies of a naked couple - the camera movement resembling the flight of a bumble bee became an aesthetic hallmark of Rist's filmic achievements The film, for Rist, was an approach she was able to implement to experiment with feminine pornography.


In the video work "(Entlastungen) Pipilottis Fehler" (1988) displayed in an installation Rist deals with the eternal struggle for an inner and outer perfection that can never be reached. She illustrates attempts to escape the torturous dissatisfaction and sensation of guilt founded by the notion of imperfection - feelings imposed by societal power structures creating the normative, its accompanying body of laws and the profound compulsion thereby engendered. Three scenarios feature these attempts at flight and the hopelessness of such striving; a female figure's futile attempt to overcome obstacles such as trying to clamber over a fence, or struggling against the hand immersing her in the water of a swimming pool and the psychoanalytically bound imaginings of hysteria as physical translation of an unsatisfied, female psyche, whose escape attempt here is passing out, fainting. In the work the acceptance of this struggle and her own mistakes is highlighted as a possible solution in itself.


Already in the 1950s Japanese artist Yoko Ono (*1933) staged happenings and performances and was one of the avant garde female artists who was a driving force of the Fluxus movement. Many of her works can be situated within the fields of concept art and body art. As an active multi media artist she has created not only installations, sculptures, films and photography but has made a name for herself for her multifaceted musical works. The diversity of her work demonstrates how Ono has always attempted to break through the limits of categories within art and formulate them anew. One of her famous performance was "Cut Piece" (1964/65): emotionless and passive Yoko Ono kneeled in a traditional Japanese feminine pose before the public and demanded their participation, meaning they should use a pair of scissors and each cut a piece of her garment away until she was almost naked. This performance secured for her a place in the art history of performance and in terms of content forced great attention on the gender specific gaze. Today the performance is described as proto-feminist conceptualism.


The song "Walking on Thin Ice" was produced in New York in 1980, by Yoko Ono with John Lennon - just before his murder - for the album "Double Fantasy". In 1981 the song was taken from the album and released as a single and in an extremely short time catapulted into the top ten of the US charts thus becoming Ono's "pop masterpiece". The energetic song is a combination of cool "New Wave" and through the catchy bass and rock guitar beat also "Dance". The video shows Ono in wintry grey New York. Private films of the Lennon family are continually inserted. The intimate, voyeuristic images of the partnership with Lennon contrasted with the cool sound of the song and the sad atmosphere of the urbane surroundings creates an emotionally charged mood.


The artist Patty Chang (*1972) became known for her solo performances, in which the psychological inner and the physical exterior of the body form the centre point. In the performances Chang carries out everyday activities which she decontextualises and in each case stretches the borders of the visually bearable. The observer oscillates between nausea and voyeurism. In her video work "Melons (At a Loss)" (1998) Chang gazes - dressed in a tight bodice - front on, into the camera and tells of her aunt who died of breast cancer. Using a knife she cuts through the cup of the bra, however, instead of a mutilated breast, a sliced melon becomes visible. With a spoon she begins to noisily scoop out the melon and eat its flesh, striving to continue to speak. The fruit of the melon functions as a metaphoric sign and bearer of associations, whereas the body and its representation so intertwined makes the action take on a truly grotesque character.


Exhibition 26 August - 22 October 2006

Opening hours Tues/Wed/Fri noon - 6 pm, Thu noon - 8 pm, Sat/Sun 11 am - 5 pm


The migros museum für gegenwartskunst is an institution of the Migros Culture Percentage.

www.kulturprozent.ch