© Tomoko Takahashi
Line Out, 1999


Tomoko Takahashi


Die 1966 in Tokio geborene, in Japan als Malerin ausgebildete Tomoko Takahashi ist 1990 nach London gezogen und hat dort die bekannten Kunstschulen Goldsmiths College and Slade School of Art absolviert.

Ihre materialreichen Installationen bestehen aus gefundenen Objekten aus verschiedenen Kontexten, die sie auf anscheinend chaotische, aber komplexe Art und Weise in Ausstellungsräumen arrangiert: so etwa alte und noch brauchbare Computer in der Saatchi Gallery, London (1999).

Immer sind diese "Materiallager" mit etwas Persönlichem verbunden: Entweder integriert die Künstlerin darin Objekte aus ihrem Besitz – eine gebrauchte Fahrkarte, Fotos, eine Rechnung, ungeöffnete Briefe, usw. – oder sie bewohnt die Installationen während der Aufbauarbeit, damit direkte Spuren ihrer Präsenz sichtbar bleiben.

Tomoko Takahashi füllt Räume mit Abfall, d.h. mit gelebtem Leben, das durch ihre fühlbare Aneignung sowie durch das physische Begehen durch den Ausstellungsbesucher und dessen geistiges Zusammenfügen des "Puzzles" aktualisiert wird. Für ihre Berner Ausstellung hat sie Materialien aus den städtischen Verkehrsbetrieben, der Abteilung Strassensignalisation, den Elektrizitätswerken, der Kehrichtverbrennungsanlage, verschiedenen Schulhäusern, einem Hobby-Center, einem Garden-Center, einem Spielzeug-Secondhandshop zusammengetragen, um sie auf ihre unnachahmliche Art im Obergeschoss der Kunsthalle zu arrangieren. Entstanden ist ein Sinnbild urbaner Vernetzung, das oszilliert zwischen Sturheit und Verspieltheit, zwischen Logik und Absurdität.

Zur Ausstellung erscheint ein von der Künstlerin gestaltetes, "handgemachtes" Buch.


Ausstellungsdauer: 2.11. - 8.12.2002
Oeffnungszeiten: Mi-So 10 - 17 Uhr, Di 10 - 19 Uhr


Kunsthalle
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