© Walter Niedermayr
Raumfolgen, 2002


Walter Niedermayr


"Ich möchte etwas sichtbar machen, das der Masse nicht mehr präsent ist." Walter Niedermayr


Oben am Berg, drinnen in der Gefängniszelle, draussen auf der Strasse, Skipisten, Korridore, Tunnelröhren, Autobahnkreuze. Leitsysteme und Orientierungshilfen regeln drinnen wie draussen Raum und Mobilität. Die fotografischen Sequenzen von Walter Niedermayr handeln von räumlichen Strukturen der technologisierten Existenz, in denen die Menschen zu Passagieren und Insassen werden.

Die Ausstellung zeigt erstmals eine Auswahl aus unterschiedlichen Werkkomplexen und gewährt einen hintergründigen Einblick in das Projekt und die Einstellung des Künstlers zu Fotografie und Wirklichkeit. Das präsentierte Werk umfasst neben den alpinen Schauplätzen, die Niedermayr international bekannt gemacht haben, seine Begehungen in Krankenhäusern und Gefängnissen wie auch die Aufnahmen von Autobahn und Baustellenarchitekturen. Aufgezeichnet werden Raumsysteme und Infrastrukturen, die unsere Unternehmungen und Aktivität in der äusseren Wirklichkeit lenken.

Ob Walter Niedermayr im offenen Raum einer alpinen Sehnsuchtslandschaft fotografiert oder in der kontrollierten Enge einer geschlossenen Anstalt, stets verflüchtigt sich in den Bildern der konkrete Verweis auf den Ort. Die Arbeiten kennzeichnet ein diffuses Licht, das die Räume und Farben erhellt. In einem Spannungsfeld von sichtbar und unsichtbar öffnet sich vor unseren Augen eine Raumfolge zwischen nüchterner Unheimlichkeit und poetischer Entgrenzung.

Im Zeitalter der medialen Raserei gibt Walter Niedermayr dem Raum wieder Zeit. Mit seinen mehrteiligen Bildkompositionen schafft er Flanierzonen des Räumlichen, Tableaus einer angehaltenen Bewegung. Durch die Montage der fotografischen Sequenzen und ihren sensiblen Stand und Blickpunktverschiebungen übersteigen die Bildkompositionen die gewohnte Wahrnehmung. Es erscheint eine Umgebung jenseits der erfahrbaren Welt, die Einstellungen haben mehr mit Imagination zu tun als mit traditioneller fotografischer Repräsentation.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien umfasst ca. 35 grossformatige mehrteilige Fotoarbeiten sowie zwei Videoinstallationen.


Kuratoren: Marion Piffer Damiani und Gerald Matt


Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch im Hatje Cantz Verlag. Autoren sind u.a. Franz Xaver Baier (München), Marion Piffer Damiani im Gespräch mit Walter Niedermayr. Mit einem Vorwort von Gerald Matt.


Ausstellungsdauer: 31.1. - 27.4.2003
Oeffnungszeiten: täglich 10 - 19 Uhr, Do 10 - 22 Uhr


Kunsthalle Wien
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
Telefon +43 1 52189 1201
Fax +43 1 52189 1217
E-Mail: office@kunsthallewien.at

www.kunsthallewien.at


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