© Mamiko Otsubo

Mamiko Otsubo: Carpool for Lovers, 2004/2007
Beton, Stahl, MDF, Plexiglas, Plastik, Farbe,
165 x 121 x 76 cm


You come home (the house is empty but the lights are on)

Monika Brandmeier
, Knut Eckstein, Mamiko Otsubo


So poetisch die Titelgebung auch ist, so furchterregend auch gleichzeitig: Jeder kennt die Situation, in der man nach Hause kommt, die Lichter brennen, aber eigentlich niemand zu Haus sein sollte. Lautlos und mit Unbehagen schleicht man sich in die Wohnung... Genauso kann die Ausstellung in Angriff genommen werden.


Die einzelnen Arbeiten sind auf den ersten Blick als Ganzes wahrnehmbar, bedürfen aber anschliessend einer Einzelbetrachtung - und laden dazu ein! Monika Brandmeiers roter Kubus fällt durch Präsenz und Massigkeit auf, wird aber durch einen feinen Metallstab irritiert - die Skulptur scheint von ihm gestützt zu werden - was natürlich ein Trugschluss ist: Die feine Linienführung verleitet den Betrachter vielmehr, ihm zu folgen und auch das Innenleben des Kubus zu erforschen.


Mamiko Otsubos Metallstäbe im Raum 2 laden zu einem gemütlichen Waldspaziergang ein - allerdings eher einem winterlichen. Die Äste sind bereits kahl und eine Wolke deutet auf schlechtes Wetter hin: Otsubos klare, vollkommene Formgebung verbindet sich mit der charakteristischen Materialhandhabung: Es handelt sich um natürliche Äste, ihre perfekte Verarbeitung und Ausformulierung entspricht ganz der Arbeitsweise der japanischen Künstlerin.


Knut Ecksteins Gebäude nach Corbusier - für alle Architekturkenner - zieht nicht nur durch die Musik, die aus den zahlreichen Fenstern strömt, die Aufmerksamkeit auf sich, sondern auch durch die prunkvolle Präsenationsform auf einem grossen Spiegel. Eine charmante Treppe führt den Blick ins Gebäude hinein, wo ein Selbstporträt des Künstlers auf die Wand gebeamt ist.


Interessanterweise ist die Sprache der drei Künstler manchmal verblüffend ähnlich, der Zugang und die Ausführung sind aber ganz verschiedener Natur. Gerade deshalb sind omnipräsente Elemente wie Ast oder Metallstab eher melodisch als zitierend zu verstehen und zeigen verschiedene Möglichkeiten der Skulptur auf.


Text: Marina Leuenberger


Ausstellungsdauer 17.3. - 21.4.2007

Oeffnungszeiten Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
und nach Vereinbarung


Galerie Mark Müller
Gessnerallee 36
8001 Zürich
Telefon +41 (0)44 211 81 55
Fax +41 (0)44 211 82 20
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