© Bruno Nagel


Bruno Nagel
The More We Know



Click for English text


Im Projektraum "Ehegraben" freut sich Widmer + Theodoridis contemporary den Berliner Künstler Bruno Nagel zu präsentieren. Gezeigt wird die speziell für den Projektraum "Ehegraben" konzipierte Installation "The more we know".


Bruno Nagel richtet das Hauptmerk in seiner Arbeit auf die Erfahrung von Sprache und Text im Raum. Nicht gesprochene Sprache, sondern als Text oder Textbausteine im Raum sich erschliessende Bedeutung und Erfahrung.


Erfahrung ist nur in ihrer Sprachlichkeit mitteilbar, ihre Bewegung nur im physikalischen Raum vorstellbar. Doch um die Essenz dieser Erfahrung mitzuteilen, müssten jegliche Hilfsmittel von Sprache und Raum verlassen werden, das heisst ins Paradoxe geführt werden. In diesem schöpferischen Akt entsteht eine neue Sprache und ein neuer Raum. Nagels Installation im "Ehegraben" verweist auf ihre Sprachlichkeit selbst und führt den physikalischen Raum eng an den Sprachraum.


Hinter dem Raum, so will es scheinen, gibt es nichts mehr, worauf er zurückgeführt werden könnte. Vor ihm gibt es kein Ausweichen zu anderem. (Martin Heidegger)


Die Eingangsschwelle zum "Ehegraben" setzt einen Punkt. Bedingt durch die physische Enge des Grabens verdichten sich Nagels typografisch exakt ausgearbeiteten Begriffgraffitis zu seriell aufgereihten Wegweisern durch den dunklen Tunnel. Untrennbar ist die Erschreitung des Ganges mit der Gerichtetheit unseres Sehens verbunden. Der Blick rekonstruiert Raum und Entfernung. Das Auge liest die Schrift und öffnet den Blick für das Nichtsichtbare, für das Nichtlesbare.


Im Raum fliessen die Welt des Betrachters und die Installation Nagels zusammen und verbinden sich. Die wie Koordinaten gesetzten vier Worte FETT SALZ ZUCKER SEX definieren den Raum als Medium und Instrument, dessen einzige Funktion die mentale Bewegung und Reise im Raum selbst ist. Je nach Ausgangspunkt entsteht ein anderer innerer Raum. Allen vier Substanzen ist aber eines gemeinsam: Ihr Genuss kann im Körper Endorphine freisetzen, die unser Gehirn stimulieren und uns Glückgefühle schenken.


Im Innenhof, lenken acht massive Vierkantbalken den Blick nach oben: Vertikale Platzhalter der Macht und des Strebens danach. "The more we know" visualisiert assoziativ Informations- und dadurch Machtgewinn ohne diesen zu hinterfragen.


Bruno Nagel lebt und arbeitet in Berlin. An der "art KARLSRUHE" wurde er dieses Jahr mit einer Sonderschau präsentiert.


Zur Zürcher Installation erscheint ein Multiple.


Ausstellungsdauer 15.3. - 3.5.2008

Oeffnungszeiten Mi-Fr 14 - 19 Uhr, Sa 12 - 18 Uhr, und nach Vereinbarung


Widmer+Theodoridis contemporary
Weggengasse 3
8001 Zürich
Telefon +41 (0)43 497 3970
Email mail@0010.ch

www.0010.ch
www.sprachbehausung.de



Bruno Nagel
The More We Know



Widmer + Theodoridis contemporary is pleased to present the Berlin artist Bruno Nagel in the "Ehegraben" project space. "The more we know", an installation conceived especially for the "Ehegraben", will be on display.


The spatial experience of language and text lies at the centre of Bruno Nagel's work, not spoken language but language as text or text components whose meaning unfolds through spatial experience.


Experience is only communicable on a linguistic level, its movement conceivable only in physical space. Yet, in order to communicate the essence of this experience, any kind of lingual and spatial means has to be abandoned - thus giving rise to a paradox. In this creative act, a new language and a new space emerge. Nagel's installation in the "Ehegraben" takes reference to it's own linguistic character and draws the physical space tight against the linguistic space.


Behind space, so it will appear, nothing more is given to which it could be traced back. Before space there is no retreat to something else. (Martin Heidegger)


The "Ehegraben's" entrance threshold marks the starting point. Limited by the physical narrowness of the space, Nagel's typographically precise concept-graffiti condenses into serially arranged signposts through the dark tunnel. Traversal of the corridor is inextricable from the direction of our vision. The sight reconstructs space and distance. The eye reads the font and opens the view to the invisible, to the unreadable.


In space, the world of the viewer and Nagel's installation flow together and combine. Set like coordinates, the four words FETT SALZ ZUCKER SEX define the space as medium and instrument whose only function is the mental movement and journey in space itself. A different inner space emerges depending on the point of departure. All four substances, however, have one thing in common - their consumption can release endorphins into the body, stimulating our brain and creating a feeling of happiness.


In the courtyard, eight massive beams guide the eye upwards: vertical placeholders of power and its pursuit. In an associative manner, "The more we know" visualises the accumulation of information and unquestioned power.


Bruno Nagel lives and works in Berlin. He was awarded a special show at this year's "art KARLSRUHE".


A multiple has been created for his Zurich exhibition.


Exhibition 15 March - 3 May 2008

Gallery hours Wed-Fri 2 - 7 pm, Sat noon - 6 pm, and by appointment