© Joachim Bandau


Joachim Bandau
Bagan Lacquer



Bagan Lacquer, ein nicht alltäglicher Titel für eine Ausstellung meiner neuesten Wandarbeiten.


Bagan: sicherlich einer der aufregendsten Orte in Südostasien, die historische Königsstadt in Myanmar (Burma) mit der weltweit grössten Anzahl von Stupas unterschiedlicher Gestalt auf einem begrenzten Gebiet.


Lacquer: der Begriff Lack ist für uns heute irreführend. Es handelt sich in unserem Falle um ein reines Naturprodukt: das Harz des Baumes Melanorrhea Usitata. Das farblose Harz oxydiert bei Luftkontakt und färbt sich tief schwarz. Dieses Material wird unverdünnt verarbeitet. Bei allen roten Lackarbeiten, wird das farblose Harz mit natürlichem Zinnoberrot (Quecksilbersulfid) eingefärbt, die rote Farbschicht wird als letzte nur einmal auf den schwarzen Untergrund aufgetragen.


Bagan Lacquer: das prägende Handwerk dieser Region ist mehr als tausend Jahre alt. Es werden nach wie vor nach traditionellem Vorbild auf eine seit jahrhunderten überlieferten Weise unterschiedlichste Lackarbeiten gefertigt: "Bagan Lacquerware".


Im Januar vergangenen Jahres unternahmen meine Frau Irmel und ich eine einmonatige Reise nach Myanmar. In Bagan kam ich zum ersten Mal mit einigen Lackwerkstätten vor Ort in Kontakt. Die Lackarbeiten übten eine fast magische Faszination auf mich aus, die Farbschichtungen auf den Gefässen und Schalen fesselten mich, die mehrfachen Schichtungen des Baumlackes erinnerten mich an meine frühen Lackarbeiten aus den späten 60er und frühen 70er Jahren, aber ebenso auch an meine schwarzen Aquarelle, die ja aus der mehrfachen Flächenüberlagerungen ihr Eigenleben entwickeln. Warum sollte ich nicht mit diesen wunderbaren Handwerkern zusammen arbeiten können, um eigene Arbeiten dort nach traditionellem Vorbild zu realisieren? Unser Burmesischer Freund Dr. Myint Khine unterstützte mit grosser Begeisterung mein Vorhaben und bereitete vor Ort die notwendigen Schritte für eine Zusammenarbeit vor. Die ersten Probestücke waren verblüffend, über meine Holzkerne entwickeln die Lackschichten ein faszinierendes Eigenleben, die Oberfläche aus manchmal bis zu 10 Lackschichten verändert sich zu einem sich wölbenden, plastischen Körper. Im Oktober vergangenen Jahres flog ich mit einer grossen Kiste voll neuer Arbeiten nach Bagan, in der ersten Märzwoche diesen Jahres war ich wieder in Myanmar, um die Ergebnisse vor Ort zu betrachten und wieder zurück nach Europa zu bringen.


Mark Müller zeigt als erster in seiner Galerie eine Übersicht meiner neuesten Produktion: "Bagan Lacquer".


Joachim Bandau, April 2008


Ausstellungsdauer 19.4. - 24.5.2008

Oeffnungszeiten Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
und nach Vereinbarung


Galerie Mark Müller
Gessnerallee 36
8001 Zürich
Telefon +41 (0)44 211 81 55
Fax +41 (0)44 211 82 20
Email mail@markmueller.ch

www.markmueller.ch