Theo Frey © Schweizerisches Bundesarchiv Bern

Fliegerschule für Unteroffiziere, Dübendorf, 1942
© Schweizerisches Bundesarchiv Bern


Theo Frey
Fotografien



Click for English text


Theo Frey (1908-1997) gehört, neben Fotografen wie Hans Staub, Gotthard Schuh oder Paul Senn, zu den Klassikern der Schweizer Reportagefotografie. Sein Gesamtwerk ist jedoch weniger bekannt als die Werke dieser ersten, etwas älteren Generation von Fotoreportern. Das liegt einerseits daran, dass es bis heute nur unzureichend erschlossen und zugänglich war. Anderseits hängt es wohl auch mit Freys unprätentiösem Stil zusammen: seine sorgfältig aufgebauten, sachlich gehaltenen Reportagen leben weniger von flüchtigen und dramatischen Momentaufnahmen als vom scharfen Blick für das Unscheinbare - für den Alltag, der die Menschen prägt. Theo Frey brachte in seinen Fotografien soziales Engagement und eine tiefe Sympathie für die Lebenswelten der kleinen Leute zum Ausdruck. Sein Hauptwerk entstand in den späten dreissiger und vierziger Jahren und ist zu einem grossen Teil dem ländlichen Leben in der Schweiz gewidmet. Ab den fünfziger Jahren stellte er sein Schaffen vor allem in den Dienst von Hilfswerken und trat als Reporter in den Hintergrund.


Der fotografische Nachlass von Theo Frey umfasst rund 100'000 Negative (6x6 und 35 mm), 3500 Kontaktbögen, 21 Belegbücher mit eingeklebten Reportagen, tausende von Arbeitsprints und hunderte von Presse- und Ausstellungsprints. 1989 wurde Freys Archiv vom Bundesamt für Kultur für die Eidgenossenschaft erworben, 2006 gelangte es als Dauerleihgabe in die Fotostiftung Schweiz. Gleichzeitig übergaben die Erben von Theo Frey der Fotostiftung Schweiz weitere wichtige Materialien aus dessen Nachlass.


In den vergangenen zwei Jahren konnte Theo Freys Gesamtwerk dank der Unterstützung des Bundesamts für Kultur von Sabine Münzenmaier systematisch erschlossen werden. Die zum 100. Geburtstag des Fotografen (14. Februar 2008) organisierte Ausstellung präsentiert die Früchte dieser Aufarbeitung. Neben den bekannten Bildern von Bergbauernfamilien oder vom legendären "Rütlirapport" am 25. Juli 1940 gibt es zahlreiche bisher unveröffentlichte Aufnahmen zu entdecken, die Freys "Ikonen" durchaus ebenbürtig sind. Dazu gehören zahlreiche Bilder aus dem städtischen Alltag, aber auch jene Fotografien, die Theo Frey zwischen 1940 und 45 im Auftrag der Armee machte und heute im Schweizerischen Bundesarchiv in Bern aufbewahrt werden. Eine besondere Attraktion der Ausstellung bilden zahlreiche Kartonbögen mit kleinformatigen Kontaktkopien, die es Frey erlaubten, den Überblick über sein umfangreiches Archiv zu behalten. Sie geben einen tiefen, authentischen Einblick in die Weltsicht und die gestalterische Kompetenz des Fotografen.


Peter Pfrunder


Mit freundlicher Unterstützung von KEYSTONE


Publikation: Peter Pfrunder (Hg.): "Theo Frey, Fotografien". Mit Texten von Theo Frey, Martin Gasser, Klaus Merz, Sabine Münzenmaier und Peter Pfrunder. Limmat Verlag, Zürich 2008. 240 Seiten, ca. 200 Abb.


Ausstellungsdauer 1.3. - 24.8.2008

Oeffnungszeiten Di-So 11 - 18 Uhr, Mi 11 - 20 Uhr
Montag geschlossen


Fotostiftung Schweiz
Grüzenstrasse 45
8400 Winterthur
Telefon +41 (0)52 234 10 30
Fax +41 (0)52 234 10 40
Email info@fotostiftung.ch

www.fotostiftung.ch





Theo Frey
Photographs



Theo Frey (1908-1997) is often mentioned in the same breath with the classics of Swiss feature photography - Hans Staub, Gotthard Schuh, and Paul Senn. However, his oeuvre is less well known than the works of this first, somewhat older generation of photojournalists. On the one hand this is due to the fact that, until today, it was only insufficiently made available and accessible, on the other one probably also to Frey's un-pretentious style: his carefully structured, factual features and documentaries are less based on fleeting and dramatic snapshots than on a sharp eye for the inconspicuous - for the everyday life that shapes people. Theo Frey's photographs express his social com-mitment and a deep sympathy for the lives of ordinary people. His main works were created in the late 1930s and 1940s and largely dedicated to rural life in Switzerland. From the 1950s, he put his work above all in the service of relief organizations, while his work as a journalist took a back seat.


Theo Frey's photographic estate comprises about 100,000 negatives and hundreds of prints. In 1989, the Swiss Confederation acquired Frey's archive and in 2006 it was transferred to the Fotostiftung Schweiz, where it has since been taken care of and systematically studied. In the exhibition organized on the occasion of the photographer's 100th birthday the results of these endeavours will be presented. Apart from known works - like the stories on 12 Swiss villages done for the 1939 Swiss National Exhibition, images of Alpine farmers' families, and the photographs documenting the legendary "Rütlirapport" of 25 July 1940 - there will be numerous hitherto unpublished photographs to be discovered.


Publication (in German): Peter Pfrunder (Hg.): "Theo Frey, Fotografien". With contributions by Martin Gasser, Klaus Merz, Sabine Münzenmaier and Peter Pfrunder. Limmat Verlag. Zürich 2008. 240 Seiten, ca. 200 Abb.


Exhibition 1 March - 24 August 2008

Opening hours Tues-Sun 11 am - 6 pm,
Wed 11 am - 8 pm
Closed on Mondays