Installation in der Ausstellung "Wohin wenn wir hier weg sind" in der Galerie AllerArt in der Remise Bludenz, 2002 Christoph Hänsli Das Wort ist das Grabmal der Dinge Malerei Christoph Hänsli's Kunst behandelt das Unspektakuläre, das kaum Merkliche, die unscheinbaren Verschiebungen der Bedeutungen in der Wahrnehmung. Die neuesten Arbeiten beschäftigen sich mit unserem Verhältnis zur Alltagssprache, zu den gemeinen Zeichen und Wörtern der Organisation des weitgehend unbewusst funktionierenden Alltagslebens jenseits des Plakativen der Ereignisse und starken Reize. Eine Serie von Tafeln mit kurzen Sätzen, Fragen oder einzelnen Worten umkreist das Beklemmende zurückweichender Bedeutung, die Leere, die entstehen kann, wenn Sprechen Normalität evozieren soll, wo vielleicht bloss noch bare Angst sich breit macht, oder gegen das Bewusstwerden der Absurdität des Daseins ins Feld geführt wird. Die Antwort auf das misslingende Leben ist die Tätigkeit des Ordnens, in subtilerer Form das Bemühen um Erkenntnis. Malerei indes ist eine Erkenntnistechnik, die die Grenzen der Bedeutungen ähnlich der menschlichen Mimik aufspannt wie eine Haut über ein tragendes Gestell. Erst die Spannung lässt einen Sinn erscheinen, wie die Wahrheit selbst erst aus der Büchse springt, wenn es ihr zu eng wird in der Dunkelheit sich gleichender Lügen. Eine andere Serie erzählt von der murmelnden Seblstbefasstheit sprechender Existenz, dem stetigen sich Versichern des Daseins und seiner prekären Stabilität im grauen Strom der Geschichte. Hänsli's Malerei erzählt in schlichter Schönheit die komplexe Geschichte des Erkennens menschlicher Verlorenheit in der chaotisch angehäuften Ordnung der Strukturen des Daseins, in denen Figur und Grund machmal ineinander übergehen, als wäre Licht Schatten und umgekehrt. Ausstellungsdauer: 4.4. - 24.5.2003 (verlängert) Oeffnungszeiten: Di-Fr 12 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr Lehmann Leskiw + Schedler Fine Art Josefstrasse 53 8005 Zürich Telefon: 01 440 61 20 Fax: 01 440 61 21 E-Mail: mail@schedler.ch www.schedler.ch |