Daniel Robert Hunziker & Tobias Madörin Daniel Robert Hunziker / Tobias Madörin Secure The Ground Kurz nachdem Daniel Robert Hunziker von K3 angefragt wurde, ob er an einem Ausstellungsprojekt interessiert wäre, an dem er nach eigenem Gutdünken weitere Künstler einladen könnte, war für ihn sein Partner klar: Tobias Madörin. Die beiden Künstler sind nicht nur gute Freunde, sondern planten zeitgleich mit der Anfrage eine mehrwöchige Japanreise. Dies führte schnell zur Idee, während dieser Reise ein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Hunziker und Madörin sind in verschiedenen Medien zuhause. Während Madörin mit der Grossbildkamera perfekte Fotografien schafft, so gehört Hunzikers Vorliebe eindeutig grossen, raumgreifenden Installationen. Während der Japanreise fotografierten nun beide Künstler, allerdings eher im Sinne von Skizzen eines Reisetagebuchs. Die entstandenen Fotoserien erinnern bisweilen an die üblichen Ferien- und Reisefotos, manchmal scheint in ihnen jedoch auch das jeweils eigene künstlerische Interesse auf. Neben den fotografisch festgehaltenen Eindrücken, die man von Reisen ja stets mit nach Hause bringt, gab es jedoch auch die persönlichen Erfahrungen der beiden Künstler. Und dies waren vor allem Gefühle von Fremdheit und Befremdlichkeit, Unsicherheit und Heimatlosigkeit. Vielleicht gerade die Erfahrung von letzterem lenkte den Blick auf die Behausung von Obdachlosen, die in Japan in einfachen Konstruktionen aus Kunststoffblachen leben. Im K3 wird der gesamte Innenraum hinter vorgeblendeten Kunststoffblachen zum Verschwinden gebracht; sie dienen gleichzeitig als Projektionsfläche der Bilderserien, die von der anderen Seite aus darauf projiziert werden. Damit aber nicht genug: Statt des üblichen Bodens wird eine verdichtete Schicht aus Humus eingezogen, wodurch auch der vertraute Betonboden der K3-Räumlichkeiten zu etwas Neuem und Unsicheren wird. Worum es beiden Künstlern in ihrer Arbeit immer wieder geht, nämlich eine dauernde Standortbestimmung und bewusstwerdung, wird in der Ausstellung denn auch auf allen Ebenen dem Betrachter abverlangt. Mit den üblichen klischierten Abbildungen oder Trophäen einer Japanreise ist also keinesfalls zu rechnen. Direkte Referenzen gibt es bestenfalls auf subtile Art und Weise, so beispielsweise in der einfachen Holzkonstruktion und den darauf gespannten semitransparenten Blachen, was ein wenig an die traditionellen Pergaminfenster oder die geschickte indirekte Lichtführung in Innenräumen erinnert. Keine Erinnerungstücke also, sondern die Erfahrung, das Unvertraute aufzusuchen und zu sichern: Das ist das Mitbringsel aus Japan. Ausstellungsdauer: 20.5. - 5.6.2005 Besuche nur nach Vereinbarung K3 Project Space Maag-Areal Hardstrasse 219 8005 Zürich Telephone +41 (0)76 347 17 11 www.k3zh.ch |