© Fritz Schwegler von Breech

EN 5559, aus 111 Seezungen-Fortsetzungen 2001
Bronze bemalt


Fritz Schwegler von Breech
Das unbewegliche Theater



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Mit dieser Ausstellung präsentiert die Kunsthalle Düsseldorf wesentliche Ausschnitte aus dem umfangreichen Werk Fritz Schweglers (geb. 1935), dem diesjährigen Preisträger des Kuratoriums der Kunststoff-Industrie.


Der emeritierte Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und zweifache documenta Teilnehmer (1972 und 1987) lässt sich nicht auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen. Er zeichnet, malt und singt, giesst, schreibt und formt seit mehr als fünf Jahrzehnten. Seine Inspiration schöpft er aus dem vordergründig Alltäglichen, sein Material sind die Eindrücke und Erfahrungen, die die Welt ihm schenkt.


Als Schreinergeselle zieht Fritz Schwegler von 1955-1959 um die Welt, erforscht Europa, Kleinasien und Afrika. Auf den Meisterbrief folgt ein Studium der Bildhauerei in Stuttgart und London, später erhält er einen Lehrauftrag und die Professur an der Kunstakademie Düsseldorf (1975-2001). Zwischendurch geht er, immer wieder, auf Wanderschaften. Das Gesehene und Erfahrene spornt Fritz Schwegler an, der Welt noch weitere Möglichkeiten hinzuzufügen. Aus seinem reichen Fundus an Einfällen, sorgfältig notiert und numeriert, schöpft er eine enzyklopädische Fülle von Texten, Zeichnungen und Skulpturen, die in immer neuen Kombinationen zu komplexen Sinnbildern werden.


Fritz Schwegler stellt in seinen Arbeiten die scheinbar eindeutige Begrifflichkeit der Dinge in Frage. Dabei weichen seine einfachen Bildgegenstände immer nur soweit vom Realen ab, dass wir sie noch als Möglichkeit oder Ergänzung zu bereits Gewusstem verstehen. Die Details seiner Schöpfungen sind Ergebnis genauer Beobachtung und Analyse des Alltäglichen und als solche unmittelbar verständlich. Erst in der Kombination der Elemente - sprachlich und bildlich - entsteht eine Verschlüsselung, die den Betrachter zu ständiger Reflexion herausfordert.


Die Ausstellung "Das unbewegliche Theater" zeigt bedeutsame Stationen dieses vielseitigen Schaffens. Für fast drei Monate werden Schweglers Schöpfungen die Kunsthalle bevölkern und beseelen. Neben Zeugnissen der frühen Aktionen werden insbesondere kleinformatige Skulpturen präsentiert sowie Schweglers eigenwillige und vielfach mit Texten vernetzte Zeichnungen und Bildtafeln. Die Kreativität und liebevolle Bockigkeit seiner Sprache durchdringt seine Arbeiten bis hin zur Namensgebung der gezeigten Werke, für die er Titel findet wie "Erscheinungsmasznahmen", "Seezungen-Fortsetzungen" oder "Abulvenz".


Für die spezielle Raumsituation des sogenannten Kinosaals realisiert Fritz Schwegler eine besondere Arbeit: An den Wänden des Raumes wird ein Fries aus den bisher weniger bekannten "Gotteszeller Schnitten" entlang laufen. Aus diesen ca. DIN A5 grossen Arbeiten, die in den 60er-Jahren als Experimente formaler Kompositionsmöglichkeiten entstanden, wurden vier Motive ausgewählt, die als grossformatige Aluminiumschnitte die hohe Wand des Kinosaals "besetzen". So eröffnet sich dem Betrachter wieder eine neue und überraschende Perspektive auf das vielschichtige Universum des Fritz Schwegler.


Zur Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf erscheint eine zweibändige Publikation im Hatje Cantz Verlag.


Ausstellungsdauer: 28.8. - 14.11.2004
Öffnungszeiten: Di-Sa 12 - 19 Uhr;
Sonn- und Feiertage 11 - 18 Uhr


Kunsthalle Düsseldorf
Kino- und Emporensaal
Grabbeplatz 4
D-40213 Düsseldorf
Telefon +49 211 89 962 43, Sekretariat
Fax +49 211 89 291 68
Email mail@kunsthalle-duesseldorf.de

www.kunsthalle-duesseldorf.de




Fritz Schwegler von Breech
The Immobile Theatre



The Kunsthalle Dusseldorf presents an exhibition comprising a substantial cross-section from the extensive oeuvre of Fritz Schwegler (born 1935), winner of this year's Kunstpreis des Kuratoriums der Kunststoff-Industrie (Art Prize of the Counsellors' Board of the Plastics Industry).


Veteran of two "documenta" exhibitions (1972 and 1987), Schwegler defies stylistic categorization. The Emeritus Professor for Sculpture at the Kunstakademie Dusseldorf has been drawing, painting and singing, casting, writing and sculpting for more than five decades now. He derives his inspiration from the superficially everyday world; his materials are the impressions and experiences that the world has bestowed upon him.


Fritz Schwegler, a qualified carpenter, embarked upon a trip around the world between 1955 and 1959, discovering Europe, Asia Minor and Africa. Following his qualification as master craftsman, he pursued studies in sculpture at institutions in Stuttgart and London, culminating in his professorship at the Kunstakademie Dusseldorf (1975-2001). In between times he is always taking off on his travels. By what he sees and experiences Fritz Schwegler is spurred on to add a further layer of possibilities to the world. It is from this rich source of ideas - carefully catalogued and numbered - that he is able to create a seemingly encyclopaedic abundance of texts, drawings and sculptures, which are frequently recombined, producing complex metaphors.


Fritz Schwegler's works fundamentally question the apparently unambiguous conceptuality of things. In so doing, his simple pictorial objects diverge from the real only inasmuch as we can still perceive them as possible variants of or supplements to things we already know. The details of his creations are the result of precise observation and analysis of the everyday world and, as such, are immediately intelligible to us. It is only when the diverse elements are combined, both linguistically and pictorially, that a code is created, which in turn compels the observer to reflect upon them repeatedly.


The exhibition "The Immobile Theatre" catalogues significant stages of Fritz Schwegler's development. The Kunsthalle will be populated and enlivened by his creations for almost three whole months; small-scale sculptures will be presented in conjunction with evidence from the early action pieces, as well as Schwegler's idiosyncratic, textually knitted drawings and picture tableaus. The creative genius and lovingly awkward style of his language permeates his work right down to the invented names of particular exhibits, bearing such titles as "Erscheinungsmassnahmen", "Seezungen-Fortsetzungen" or "Abulvenz" characterizing his subtle linguistic transmogrifications.


Fritz Schwegler has realised a special artistic composition for the so-named Kinosaal: a frieze taken from the relatively unknown "Gotteszeller Schnitte" will traverse the walls. These works (in A5 format) originated in the 1960s as a formal experiment on the scope of composition and will provide four motifs, which will "occupy" the high wall in the Kinosaal in the form of large-size aluminium cuts. In this way the observer is granted a new and surprising perspective of Fritz Schwegler's multi-dimensional universe.


A two volume catalogue on the exhibition in the Kunsthalle Dusseldorf will be published by the Hatje Cantz Verlag.


August 28 - November 14, 2004


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