© 2003 ProLitteris

Marco Ganz: ORGAN, 2003
Polyurethan-Schaumstoff, Acrylfarbe, Polyamid-Flock,
104 x 88 x 11 cm
©2003 ProLitteris
Foto: Martin Rindlisbacher


Jetzt. Skultpur heute

Ruth Amstutz
, Giro Annen, Carola Bürgi, Marco Ganz, Eva Maria Pfaffen, Irene Schubiger, Jürg Stäuble, Miguela Tamò, Maya Vonmoos, Markus Zeller


Mit der Erweiterung des Skulpturbegriffs zur Installation und mit dessen Einbindung in den Kontext der Architektur hat die dreidimensionale Gestaltung viel Aufmerksamkeit gewonnen. Die Ausstellung "Jetzt. Skulptur heute" nimmt einen Blickwechsel vor. Sie fokussiert für einmal nicht das raumgreifende oder das den Raum definierende künstlerische Arrangement. Sie setzt dezidiert den singulären skulpturalen Körper als Gegenstand der Kontemplation ins Zentrum. Auf welchen Experimentierfeldern bewegt sich die autonome Plastik? Welcher Logik folgt sie? Welches sind ihre Schwerpunkte, ihre Themen und Konzepte?


Längst ist die Skulptur ausgebrochen aus der strengen geometrischen Formgebung oder der Nachempfindung des Organischen. Kühn experimentiert sie mit ungewohnten Werkstoffen und neuesten technologischen Verfahren. Die Parameter des virtuellen Raumes erweitern ihr Erscheinungsbild. Bald tritt sie uns in schrillen Farben mit glänzenden Oberflächen entgegen, bald leicht und transparent, scheinbar schwebend, gar in Auflösung begriffen.


Die Ausstellung zeigt Positionen von Kunstschaffenden, die sich ganz auf die eigene Fragestellungen konzentrieren und einem individuellen künstlerischen Ansatz verpflichtet sind. Zur Erscheinung treten eine intrigierende Vielfalt an Ausdrucksweisen, die sich einerseits in den unterschiedlichen Materialien manifestieren und andererseits aus den verschiedensten Herstellungsprozessen hervorgehen. Der skulpturale Körper erweist sich als schillerndes Zeichen von komplexen Überlegungen.


Markus Zeller bringt eine traditionelle Handwerkstechnik wie das Flechten in eine erweiterte Form und realisiert Plastiken, die geprägt sind von Gegensätzen und Ambivalenz. Mit synthetische Werkstoffen experimentiert Miguela Tamò, während Carola Bürgi und Eva-Maria Pfaffen ihre Objekte mit für den Haushalt gefertigten Materialien herstellen. Bei Irene Schubiger ist Gips ein Thema in Verbindung mit barocker Farbigkeit. Kühn ist Ruth Amstutz Umgang mit Keramik. Im Werk von Jürg Stäuble lassen sich moderne Industriematerialien kaum mehr als solche erkennen. Und Maya Vonmoos führt uns dingfest vor Augen wie verfremdend digitale Gestaltung auf unsere Wirklichkeit einzuwirken vermag, wenn sie ihre am Computer generierten Gebilde in dreidimensionale Objekte übersetzt.


Marianne Burki, Kuratorin


Ausstellungsdauer: 13.5. - 11.7.2004
Oeffnungszeiten: Mi/Do 14 - 17 Uhr, Fr 14 - 19 Uhr,
Sa/So 10 - 17 Uhr


Kunsthaus
Marktgasse 13
4900 Langenthal
Telefon 062 922 60 55
Fax 062 922 60 50
Email info@kunsthauslangenthal.ch

www.kunsthauslangenthal.ch


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