Herbert Weber: 1. Assoziationen zu Baum vorstellen . formulieren Sprache als Modell der Wirklichkeit Jan Christensen (NOR), Solvej Dufour Andersen (DK), Michael Hilton (CH), Bethan Huws (UK), Reta Schudel (CH), Herbert Weber (CH), Rémy Zaugg (CH) Click for English text In der Ausstellung "vorstellen . formulieren, Sprache als Modell der Wirklichkeit" im K3 Project Space zeigt die Gastkuratorin Susanne Sauter verschiedene künstlerische Positionen welche mittels unterschiedlichen Medien das Spannungsfeld zwischen gesprochener und künstlerischer Sprache bespielen. Die gezeigten Positionen thematisieren die Grenzen, Schwierigkeiten, und Unzulänglichkeit sowie die Unfähigkeit der adäquaten Anwendung von Sprache. Sich zu verstehen geben, eine Sprache zu finden, komplexen Vorstellungen eine Form zu verleihen, ist eine permanente Herausforderung. Die vor den Kunstwerken stehenden Betrachter und Betrachterinnen sind mit genau diesem Wunsch konfrontiert: die Arbeiten wollen verstanden werden. Anhand der verschiedenen Positionen können eigene Erfahrungen mit der Sprache wieder erkannt werden. Kunst als spezifisches Medium der Kommunikation muss sich konstant mir ihrer eigenen Sprache auseinander setzen. Wie wird durch Kunst kommuniziert, was kann sie auslösen? Bethan Huws Arbeiten zeigen über den treffsicheren und präzisen Gebrauch von Sprache Reflexionen über die Kunst und über die Sprache. Gleichzeitig ist der Bezug zu ihrer Person immer präsent. In dieser Ausstellung werden ihre selten ausgestellten handgeschriebenen Manuskripte "Origin&Source" zum Lesen zur Verfügung gestellt. Michael Hilton sucht in seiner Performance "Ah" den Moment vor der Sprachformung. In der Beschränkung auf onomatopoetische Laute werden scheinbar natürliche Gefühle vor dem Einsetzen des Gedankens gefasst und vorgeführt. Der Fotograf Herbert Weber entwickelt eine eigene dichte Bildsprache, in der er selber als Sprecher, als Initiator des Sprechaktes zu sehen ist. Das Wandbild "painting myself into a corner" von Jan Christensen ist eine wortlose Ballung von tausend zugleich formulierten Wünschen. In Solvej Dufours Andersen Videoinstallation "die Zärtlichen und die Gleichgültigen", wird das Vorhandensein der Worte simuliert, diese werden jedoch vollständig entzogen, bis auf die mit dem Sprechen verbundenen Nebengeräusche der Atmung. Reta Schudel lässt Gesichter sprechen. Die vertiefte Betrachtung der stillen Gesichter erzählen ihre Geschichten auf einer visuellen Ebene. Das Bild "Ein Bild (ein Wort)" von Remy Zaugg deutet mit seinem Text auf das Bezeichnete, welches im Bild selber nicht vorhanden ist; durch die maximale Reduktion macht er deutlich, dass der Betrachter sich sein eigenes Bild machen muss, dass er keinen Zugang zu der Vorstellung des Künstlers hat. Kuratorin der Ausstellung: Susanne Sauter Die Auswahl der Künstler ist durch die Thematik bestimmt. Eine ausgedehnte Recherche hat zu einer frischen internationalen Zusammensetzung geführt. Der Bekanntheitsgrad der Künstler war nicht ausschlaggebend: Newcomers und junge, aufsteigende KünstlerInnen werden neben etablierten Künstern zu sehen sein. Die inhaltliche Intensität der Arbeiten war massgebend für ihre Wahl. Die partizipierenden Künstler agieren alle aus einer persönlichen Betroffenheit mit dem Thema. Ihre doch so unterschiedlichen Manifestationen ermöglichen ein Eintauchen über verschiedene Zugänge. Kunstvermittlung: Das Thema ist anspruchsvoll und öffnet verschiedene Anknüpfungspunkte, welche es wert sind weiter verfolgt und diskutiert zu werden. Aus diesem Grund sind NN Projekte engagiert um ein spezielles Konzept zu entwickeln und umzusetzen. N.N. Projekte steht für eine Kunstvermittlung, die nicht die Vermittlung der Kunst, sondern die Kunstbegegnung im Blick hat. Wie kann der Ausstellungsraum vom ZeigeRaum zum InterAktionsraum werden? Wie kann die Betrachtung von Kunst zur Kommunikation mit und über Kunst werden? N.N. Projekte agiert in diesem Raum zwischen Kunst und Publikum und möchte Handlungs- und Praxisfelder der Kunst- und Kulturrezeption explorieren. Mit spezifischen Interventionen sollen situativ Bedingungen und Möglichkeiten für die Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunst geschaffen werden, die den passiven Betrachterstatus um die Dimension der aktiven Teilhabe erweitert. Diese Ausstellung ist ein Diplomprojekt des Postgraduate Programs in Curating, Master of Advanced Studies, Institut Cultural Studies der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich. Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stiftung OCA, Office for Contemporary Art Norway und der Ernst Göhner Stiftung Zug. Ausstellungsdauer 5. - 20.5.2007 Oeffnungszeiten Do 10.5.2007, 19 - 21 Uhr: offen speziell zur Lektüre von Bethan Huws Texten Sa 12.5.2007, 14.30 - 17.30 Uhr So 13.5.2007, 15 - 17 Uhr offen, Kaffee und Kuchen Fr 18.5.2007, 19 - 21 offen So 20.5.2007, 15 - 18 Uhr: Finissage weitere Besichtigungen nach telefonischer Verabredung über 076 569 14 12 K3 Project Space Maag-Areal (Swiss Prime Site) Hardstrasse 219 8005 Zürich Telefon +41 (0)76 409 84 43 www.k3zh.ch envisaging . formulating Language as a model of reality Jan Christensen (NOR), Solvej Dufour Andersen (DK), Michael Hilton (CH), Bethan Huws (UK), Reta Schudel (CH), Herbert Weber (CH), Rémy Zaugg (CH) In the exhibition "envisaging . formulating, Language as a model of reality" guest curator Susanne Sauter presents several artistic positions that with different media, explore the field between spoken and artistic language. The works in the exhibition explore the limits of language: its difficulties, edges and deficiency, as well as our incapability to exhaust its potential uses. To make ourselves understood and to find our own language to communicate complex ideas is a permanent challenge. Standing in front of the artwork, the viewer is confronted with exactly this selfsame wish: the artworks want to be understood. Confronted with different positions, the viewer recognizes their own experience with spoken language. Art as a specific medium of communication must constantly reflect on it's own language. How does art communicate? What does it bring about? Through their precise, unerring focus the works of Bethan Huws show a deep reflection about art's relation to language, while coexistent with this concern personal reference is always perceptible. In this exhibition we are invited to engage with her hand written manuscripts "Origin&Source". In the performance "Ah" Michael Hilton searches for the moment before linguistic articulation. Limiting himself to onomatopoetic sounds he tries to express what seem to be intuitive feelings, created in a moment before awareness of his thoughts and their expression. The photographer Herbert Weber creates his own dense picture language. In his pictures he is visible as initiator of this speech-act. Jan Christensen's wall paintings "painting myself into a corner" are agglomerations of thousands of unformulated simultaneous wishes. In Solvej Dufour Andersen's video installation "die Zärtlichen und die Gleichgültigen" (the affectionate and the half-hearted) the performances of her opera-singer protagonists are edited to simulate the presence of words. Their voices are entirely hollowed out until only the inconsequential noises are left, acting as an irritant to the image. Reta Schudel shows faces in a silent unspectacular way to tell more then words could say. Inviting long contemplation the work leads the audience to perceive narrative on a visual level. In his work "ein Bild (ein Wort)" (a picture (a word)) Remy Zaugg uses text to point to the signified which cannot be seen. Through an act of maximum reduction he reveals that the viewer has to make their own picture, and hints that they have no access to the inner picture of the artist. Curator of the exhibition: Susanne Sauter Exhibition 5 - 20 May 2007 |